Smartcards sind kreditkartengroße Plastikkarten, die einen Mikrocontroller zur Verwaltung und Speicherung der Daten enthalten. Nachteil gegenüber PC-Cards sind die relativ geringe Datenrate und Rechenleistung sowie das spezielle Lesegerät. Dennoch, diese intelligenten Chipkarten lassen sich mit PC-Cards kombinieren und haben sich bereits in puncto Datensicherheit gegenüber Kredit, Scheck und Bankkarten-Magnetstreifen bewährt. Statistiken der \"Cartes Bancaires\" zeigen, daß die französischen Banken beispielsweise den Betrugsanteil von 0,3 Prozent des gesamten Transaktionswertes auf 0,04 Prozent seit der weitgestreuten Einführung der Smartcard senkten.
Die Smartcard-Technologie wurde bereits Mitte der siebziger Jahre entwickelt, ihre große Verbreitung begann jedoch erst Mitte der Achtziger in den Bereichen Gesundheitswesen, Personentransport und elektronischer Geldverkehr. Verschiedene Faktoren sprechen laut Schneider für die schnelle Verbreitung der Smartcards in Europa: mehr Sicherheitsfunktionen bei zunehmender Anzahl von Ferntransaktionen, Mißbrauch duch mangelnde Sicherheit bei Magnetstreifenkarten sowie sinkende Herstellungskosten für Smartcards. In Europa werden bereits landesweite Programme, die auf der Smartcard-Technologie basieren, eingeführt. Ein Beispiel ist die Krankenversicherungkarte für alle 80 Millionen Versicherten in Deutschland. Ähnliche Überlegungen gibt es auch in anderen europäischen Ländern.
Smartcards sind daher mit 37 Prozent jährlich das am stärksten wachsende Marktsegment für Mikrochips. Übereinstimmend erwarten die Chiphersteller Motorola und Siemens bis zur Jahrtausendwende ein Volumen von 1,5 Mrd. Mark weltweit. So will Motorola laut Allan Hughes, weltweitverantwortlich für dieses Geschäft, ab dem Jahr 2000 durchschnittlich 10 Millionen Smartcard-Mikrocontroller pro Woche überwiegend in Großbritannien produzieren.
\"Smart Cards stellen ein ideales Medium zur Speicherung des öffentlichen/privaten Schlüssels für Sicherheitslösungen auf Basis von RSA dar\", erläutert Schneider. Die derzeitige dynamische Entwicklung des Internet und der wachsende Bedarf an sicheren Transaktionen habe neue Einsatzbereiche geschaffen, insbesondere für die Vergabe von Zugriffsrechten und die Abrechnung. Die Smartcards könnten mit Merkmalen wie der elektronischen Unterschrift und Verschlüsselung dazu beitragen, die Transaktionen zwischen Verbrauchern und Banken, dem Einzelhandel und Dienstleistern sicherer zu gestalten.
Die im Oktober \'96 vorgestellten sogenannten \"FastCrypto\"-Chips von Motorola sind in der Lage, komplexe Verschlüsselungsfunktionen bis zu 200 mal schneller auszuführen als konventionelle Smartcard-Chips. Laut Mike Inglis, Worldwide Smartcard Operations Manager bei Motorola, eignen sich die FastCrypto-Chips für den Einsatz in Smartcards, die sowohl eine hohe Verschlüsselungsgeschwindigkeit als auch ein hohes Maß an Datensicherheit verlangen. Anwendungen sind daher die \"elektronische Geldbörse\" sowie elektronische Handelskonzepte. Bei den Chips können \"Public Key\"-Kryptographietechniken angewandt werden, die als die sicherste Verschlüsselungsmethode anerkannt sind.
Als einer der führenden Anbieter von Smartcard-Lösungen hat die Firma Schlumberger die FastCrypto-Chips für die Smartcards der \"Cryptoflex\"Reihe ausgewählt. In diesen Karten verarbeiten die FastCrypto-Chips den RSA-Algorithmus, der bei der \"PublicKey\"-Verschlüsselungsmethode den neuesten Stand der Technik darstellt. Jerome Traisnel, Marketing Director bei der Smartcard Division von Schlumberger, bezeichnet die Produkte der \"Cryptoflex\"Reihe als die \"sichersten Smartcards im heutigen Angebot\". Nach seinen Worten sind sie für Applikationen geeignet, die eine sichere Informationsübertragung über Datennetzwerke erfordern, wie beim elektronischen Handel, elektronischen Banktransaktionen, EMail und Werksschutz.
Die beiden neuen FastCrypto-Chips SC49A und SC50 sind mit einem 8bit Mikrocontroller, einem modularen arithmetischen Coprozessor in 1024 Bit Technik,20 KB ROM,4 KB EEPROM und 896 Bytes RAM ausgestattet. Die modulare 1024 Bit-Verschlüsselungseinheit kann auch 512 und 786 Bit-Schlüssel effizient verarbeiten. Die neuen Chips ermöglichen darüber hinaus die Entwicklung von Multifunktions-Smartcards, da zum Beispiel der 8 KB große EEPROM-Speicher (Electrically Erasable Programmable Read Only Memory) beim SC50 für mehr als nur eine Applikation genutzt werden kann. So ist eine einzige Smartcard als Kredit und Guthabenkarte, elektronische Geldbörse und Kundenkarte einsetzbar.
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