Für den Kommunikationsaufbau und den Kommunikationsablauf sind die miteinander kommunizierenden Computer und nicht das Netzwerk selbst verantwortlich. Dem Modell liegt die Philosophie zugrunde, dass jeder am Netz angeschlossene Rechner als Anlaufstelle mit jedem anderen Computer kommunizieren kann. Die ersten Rechner wurden damals im Jahre 1969 miteinander vernetzt. Acht Jahre später, 1977, waren im ARPAnet etwa 50 Sites angeschlossen.
Obwohl seit Ende der 60-er Jahre die Entwicklung von neuen Netzwerk-Architekturen und neuen Netzwerk-Standards erheblich fortgeschritten ist, ändert dies nichts an der Tatsache, dass die IP-Netzwerke gerade wegen der längeren Verfügbarkeit heute eine dominante Rolle am Markt spielen. IP-Software wurde schon bald - zumeist an Hochschulen - für jeden erdenklichen Computer-Typ entwickelt und war kostenlos nutzbar. Hierin besteht ein unübersehbarer Vorteil - können auf diese Art und Weise Computer unterschiedlichster Hersteller mit unterschiedlichen Betriebssystemen miteinander kommunizieren. US-Regierung und Universitäten - die anfänglichen Nutzer des IP-Netzes - begrüßten diese Herstellerunabhängigkeit und somit größere Flexibilität beim Hardwareeinkauf sehr.
Etwa eine Dekade später kündigte sich ein neuer Standard zur Vernetzung von Computern an - Ethernet. Er ist Maßgeblich ein Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Xerox Palo Alto Research Center\\\'s. Die Firmen DEC, Intel und Xerox legten daraufhin im Jahre 1980 als Ergebnis die Spezifikation dem Local Network Standards Commitee des IEEE vor. Diese Spezifikation wurde als \\\"Kommitee 802\\\" (IEEE 802) veröffentlicht und ist in sechs Unterkommitees organisiert. Neben diesem neuen Standard, der sich zur Schaffung und Etablierung von LANs (Local Area Network) eignete, tauchte in der Computer-Szene mit einmal ein neuer Computer-Typ auf - sogenannte Workstations. Sie waren zumeist mit dem Berkeley UNIX Betriebssystem ausgestattet, in welchem das IP-Netzwerkprotokoll enthalten war. Dies schuf ein neues Bedürfnis auf der Seite der Anwender: Man wollte nicht mehr einzig und allein Großrechner à la PDP 11 als Sites einsetzen; sondern ganze lokale Netze sollten den Anschluss an das ARPAnet nach dem Willen der Anwender bekommen. Ein offenkundiger Vorteil - konnte doch so, jeder am lokalen Netz angeschlossene Rechner in den Genuss des ARPAnets kommen. Anders ausgedrückt: jeder könnte mit jedem kommunizieren. Es war daher nur ein logischer Schritt verschiedenster Organisationen, interne Netzwerke dem Kommunikations-Protokoll des ARPA-Netzes und seinen Verwandten anzupassen.
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