5.1 Die wichtigste Regel
Die wichtigste Regel ist: Man darf den Besucher einer Website nicht langweilen. In der Regel muß fast jeder Besucher Ihrer Website dafür bezahlen, daß er sich Ihr Angebot ansehen kann - an seinen Provider und an die Telekom. Sobald den Besucher das Interesse an Ihrem Angebot verläßt, wird er umgehend auch Ihre Website verlassen.
5.2 Webdesign
bedeutet mehr, als eine Textdatei in HTML umzuwandeln und auch mehr als Text in ein vorgefertigtes Standardlayout zu pressen. Eine Site im Internet ist kein Buch, Photoalbum oder Werbeprospekt: Der Betrachter muß sich technischer Hilfsmittel bedienen um eine Website sehen zu können. Deshalb müssen Stil und Technik Hand in Hand gehen.
5.3 Aufmachung
Die Aufmachung einer Site orientiert sich selbstverständlich an deren Inhalt und der Zielgruppe.
Ohne großen zusätzlichen technischen Aufwand - das heißt ohne die vorherige Installation eines besonderen Browsers oder diverser Plug-Ins - sollte ein möglichst großes Publikum die Site betrachten können. Exotische HTML-Codes, die nur ein bestimmter Browsertyp versteht, sind deshalb ebenso zu meiden wie Effekte, die nur wirksam werden, wenn man zuvor eine langwierige Download- und Installationsprozedur über sich ergehen ließ.
Die Wartezeit bis eine Site geladen ist sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Kaum ein Betrachter ist bereit fünf Minuten oder mehr zu warten, bis endlich die letzte Grafik auf dem Bildschirm erscheint.
Nur in Einzelfällen ist es akzeptabel, wenn größere Textelemente aus rein optischen Gründen als Bild dargestellt werden.
Man darf jedoch auch im Bezug auf multimediale Gestaltung nicht zu viel des Guten tun, denn nicht jeder Besucher einer Site besitzt einen PC mit Soundkarte, schneller 3D-Grafikkarte und 17 Zoll Monitor. Der 14-Zöller mit einer Auflösung von 640*480 und 256 Farben ist noch nicht ausgestorben. So manch einer surft sogar mit einem textorientierten Browser durch das Internet. Auch unter diesen Gesichtspunkten sollte die Aufmachung eine Site betrachtet werden.
5.4 Providersuche
Suche eines geeigneten und preiswerten Providers für die Veröffentlichung der Seiten unter Beachtung der verschiedenen Randbedingungen.
5.5 Welches Programm verwende ich?
Die meistverwendete Sprache zur Erstellung von Websites ist HTML, die Hypertext Marklip Language, die einfach zu lernen ist. Es gibt genügend Literatur über HTML. Im Internet sind Einführungskurse unter den Adressen www.hiasl.com, www.gaius.jura.uni-sb.de und www.elektronikschule.de zu finden.
Die 10 Schritte zur eigenen Homepage findet man unter www.seilnacht.tuttlingen.com/HTML/Homepage.htm
zum Teil recht deutlich zeigt, wie man Websites gestalten soll oder auch nicht.
. Überlegung, was publiziert werden soll.
. Überlegung, welche Zielgruppe man ansprechen will und wie die Seiten gestaltet werden sollen, um diese Zielgruppe zu erreichen.
5.6 Gliederung
Wenn man sich über den Inhalt der Website im Klaren ist, kann man sich schon mit dem Drehbuch beschäftigen. Zuallererst muss man natürlich wissen, wer die potentiellen Besucher sein werden: Eltern, Kolleginnen, Unterstufe, Oberstufe?
Ein Drehbuch gestalten man, indem man die inhaltlichen Ideen auf Kärtchen schreiben und diese in Bereiche und Unterbereiche gliedert. Die Kärtchen haben den Vorteil, dass man sie so lange verschieben kann, bis man mit dem Aufbau der Website zufrieden ist.
Der nächste Schritt ist die Navigierbarkeit, also die Frage, wo man welche Links einbauen kann. Man kann Text- oder Grafik-Links setzen. Am wichtigsten ist, dass vorrangige Information nicht zu viele Klicks von der Einstiegsseite entfernt ist und dass die einzelnen Seiten bezüglich Thema und Zielpublikum treffend sind.
Man sollte keine Grafik-Links ohne alternativen Text-Link setzen, denn erstens versteht vielleicht nicht jeder die Grafik, und zweitens bieten Browser die Möglichkeit, Websites auch ohne Bilder anzusehen (um Zeit zu sparen; Bilder sind größere Datenmengen und haben daher eine längere Übertragungszeit).
5.7 Gestaltung
Umsetzung der Vorstellungen: qualifizierte Erstellung der Seiten, Scannen von Fotos und Grafiken, Bildbearbeitung, Programmierung von Scripts,
offline-Prüfung der Seiten.
Bei der Gestaltung der Website ist zu bedenken, dass eine Website kein Buch ist und daher völlig andere Gestaltungsmöglichkeiten bietet, aber auch eine andere Gestaltung fordert. Man sollte zu lange Textpassagen vermeiden, keine zu großen Grafiken verwenden (verlangsamen die Übertragung), den Hintergrund färbig gestalten, verschiedene Schriftgrößen verwenden sowie die Text-Links nicht zu klein machen.
5.8 Bildschirmauflösung
Die meisten Besucher Ihrer Seite benutzen heute eine Bildschirmauflösung von 800 x 600. Das Auftreten horizontaler Scroll-Balken sollten Sie dabei vermeiden. Wenn Sie in einem Frame bewußt die Scroll-Balken abschalten, muß auch bei niedrigster Auflösung (640 x 480!) noch alles sichtbar sein.
5.9 Farben
Die Besucher Ihrer Seiten benutzen unterschiedliche Farbtiefen, z.B. bei Laptops. Schalten Sie Ihre Grafikkarte probeweise mal auf 16 oder 256 Farben und prüfen Sie, wie Ihre Seiten dann aussehen. Es gibt nur wenige Farbkombinationen, bei denen z.B. farbige Schrift auf farbigem Untergrund gut lesbar ist.
5.10 Grafiken als Links
Wenn eine Grafik als Link fungiert, sollte sie auch als solcher erkennbar sein, besonders dann, wenn es den Link nicht unmittelbar daneben auch als unterstrichenen Text gibt.
5.11 Mega-out
sind Fenster, die die Besucher beim Verlassen einer Seite ärgern: Akzeptieren Sie einfach, daß Ihr Besucher jetzt wirklich etwas anderes ansehen will.
5.12 Rechtschreibung
Es ist erschreckend, wie viele Fehler auf manchen Seiten konsequent wiederholt werden. Web-Seiten sind ein Aushängeschild für Schulen! Deren Deutschlehrer sind dann wohl auch nicht besser...
5.13 Redaktion und Aktualisierung
Eine unaktuelle Website ist langweiliger als die gestrige Zeitung. Eine regelmäßige Webredaktion sollte eingeplant werden, die sich um die Aktualität der Website kümmert: die Bekanntgabe von Terminen, die wichtigsten Begebenheiten, Ihre Lehrmaterialiensammlung, die E-Mail-Beantwortung, die neuesten Geschichten etc. - ein ideales Feld für Klassenprojekte.
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