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informatik artikel (Interpretation und charakterisierung)

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Gesamtüberblick über alle vorgestellten


1. Java
2. Viren

Lernprogramme und aktuellen Entwicklungen
In einer abschließenden Zusammenfassung sollen noch einmal alle Lernprogramme in einer Übersicht vorgestellt werden.

Lern-theorie Lernprogramm Komponenten Vorteile Nachteile
Behavioristische Lerntheorie Programmierte Instruktion - Instruktion

- Prüfung - kleine Lerneinheiten
- Häufiges Feedback zum Verstärken der Motivation

- Unmittelbares Feedback
- Leichter Wiedereinstieg in das Programm - indifferente Unterscheidung in richtig und falsch

- stark lineare Programmstruktur
- standardisiertes Feedback

- demotivierende Monotonie
- Suggestivfragen

- Transferproblem
Autorensysteme - Autorenschnittstelle
- Benutzerschnittstelle
- Algorithmen zum Umsetzen des Autoreninputs - Verzweigung des Programms
- Individualität durch Autorenschnittstelle
- Programmieren für den Laien wird möglich - unverhältnismäßig lange Programmierzeit
- keine Adaptivität
- kurzfristige Lerneffekte

- expositorische Instruktion
Courseware, CBT - unterschiedliche Komponenten aus unterschiedlichen kognitiven Werkzeugen - ansprechende Gestaltung

- Multimediasysteme
- Repräsentation hermeneutischer Wissensgebiete - geschlossenes System
- keine Adaptivität
Kognitivistische Lerntheorie ID-Systeme

Lehrerorientiert - Autorenschnittstelle
- Expertenschnittstelle - Erleichterung bei der Vorbereitung des Unterrichts - Der Lerner bleibt reaktiv

- programmdeterminiert
- die kognitiven Theorien sind nicht mit einem Instruktionsprogramm vereinbar

- können helfen, aber nicht erklären
- Deduktionsproblem

ID-Systeme
Lernerorientiert - Lernerkontrolle

- Wissensbasis
- Benutzerschnittstelle - Anpassung des Lerners an das System
- Anfänger haben Schwierigkeiten im Umgang mit der Lernerkontrolle
IT-Systeme - Wissensbasis
- Benutzerschnittstelle
- Expertenschnittstelle - Diagnosefähig
- Möglichkeit zur Interaktion mit dem Programm - kein Einbezug von Lernstilen innerhalb der Inferenzkomponente
- keine Verarbeitung hermeneutischer Wissensgebiete möglich
Konstruktivistische Lerntheorie Hypertext - Hypermedia - Links
- Knoten

- Naviga¬tionskomponente
- Knowledge Maps - Nicht-linear
- können sowohl Lehrer- als auch Lernerorientiert sein
- entdeckendes Lernen möglich
- Repräsentation hermeneutischer Wissensgebiete
- Anpassung des Lerners an das System - verirren in der Informationsfülle

Simulationen - Modell
- Dynamische Berechnung des Modells - dynamisches System
- "Stützpfeiler des Konstruktivismus"
- können auch bei praktischen Fähigkeiten anleiten - Reduktion der Wirklichkeit


Es bleibt festzuhalten, dass jedes Lernprogramm seine eigenen Schwächen und Stärken besitzt. Es ist deshalb auch nicht möglich, ein behavioristisches Lernprogramm durch ein kognitivistisches oder gar konstruktivistisches Lernprogramm zu substituieren. So klassifizieren MIDORO und OLIMPO Lernprogramme nach ihrer Adaptivität, Navigabilität und ihrer Reaktivität. Während z.B. Hypertexte Vorteile in der freien Navigation bilden und so dem Lerner die Möglichkeit zum entdeckenden Lernen geben, besitzen die ITS die Charakteristik, sich an den Lerner anzupassen, weil sie mit einer intelligenten Diagnoseschnittstelle ausgestattet sind. Simulationen wiederum können sehr variabel auf die Eingaben des Lernenden reagieren und gelten deshalb als besonders dynamisch (vgl. Midoro/Olimpo, 1991: S.181). In aktuellen CBT-Entwicklungen werden die vorgestellten Lernprogramme zusammengeschlossen. Es handelt sich bei aktuellen Programmentwicklungen um Multikomponentensysteme. So ist es möglich, ein Lernprogramm mit einem komplexen Anforderungsprofil zu konstruieren.

Das Erschließen der neuen Medien, wie z.B. des Internet oder Multimedia-Anwendungen wird als ein entscheidender Faktor im deutschen Bildungssystem bezeichnet. So ist in den Empfehlungen zur Erneuerung des Bildungswesen zu lesen: "Der Zugang zum Internet wird zu einem entscheidenden Faktor für die Qualität von Bildung und Ausbildung." (Empfehlungen 1999: S.39) Der ehemalige Bundespräsident HERZOG merkt jedoch kritisch an: "Wir müssen die Pädagogik für das Informationszeitalter aber erst noch erfinden." (Herzog, 1999: S.20)

Deutlich wird dieser von Herzog bedenkenswerte Einwand, in einem kürzlich veröffentlichten Aufsatz von SCHULMEISTER. Er beschäftigt sich mit den im Internet zu findenden Lernprogrammen und im speziellen mit virtuellen Universitäten. Schulmeister kommt zu dem Schluss, dass sich das Lernangebot virtueller Universitäten nicht von dem der Präsenzuniversitäten unterscheidet, häufig sogar die Präsenzuniversitäten ein weitergehendes Angebot zu bieten haben. SCHULMEISTER gibt fünf Leistungen an, die das Profil einer virtuellen Universität ausmachen:
1. "Qualität der didaktischen Materialien im Netz
2. Qualität der moderierten Seminare im Netz
3. Intensität der tutoriell begleiteten Arbeitsgruppen im Netz
4. Die Kommunikation im Chat-Modus
5. Das Selbstlernen im interaktiven Modus" (Schulmeister, 1999: S. 169)
Durch die Analyse einzelner Aspekte kommt SCHULMEISTER zu der Überzeugung, dass die meisten der angebotenen Medien in virtuellen Universitäten "einfache Rückgriffe auf Methoden des Programmierten Unterrichts" (Schulmeister, 1999: S. 170) sind. Solche Medien werden nicht nur sehr schnell den Lerner demotivieren, sondern auch die Lerneffizienz auf ein Minimum reduzieren (siehe Kap.2.1.2.1.). Bei der Betrachtung virtueller Seminare stellt SCHULMEISTER heraus, dass dieser Aspekt nicht der Virtualität angepasst wurde, sondern "an realen Seminarformen orientiert ist." (Schulmeister, 1999: S.171) Die zusätzlich von diesen Universitäten angebotene Lernsoftware ist meist nicht über das Internet selbst zu erschließen, sondern wird per CD-Rom an den Benutzer geschickt. Seine Untersuchungen zu den Lernprogrammen fallen sehr positiv aus. Er relativiert jedoch auch seine Aussage, indem er die gigantische Informationsflut des Internet in Relation setzt zu den hervorgebrachten Lernprogrammen. In einer abschließenden Bewertung weist SCHULMEISTER noch einmal auf die Entpädagogisierung durch das Internet hin. Hier wurden auf ein modernes Informationsmedium veraltete didaktische Methoden angewandt. Das hat dazu geführt, dass man die Erkenntnisse der Kognitionspsychologie vernachlässigt hat zugunsten der alten Instruktionstheorien. Schulmeister fordert, "dass den Lernenden mehr Raum zur aktiven Dokumentation und zum Austausch ihrer Denkprozesse, mehr Raum für aktives Tun und für das Konstruieren von Wissen und Programmen als Werkzeuge für die kognitive Konstruktion von Wissen angeboten werden." (Schulmeister, 1999: S.173) An dieser Stelle soll noch einmal auf die Bedenken von HERZOG eingegangen werden, der noch nach einer Pädagogik für das Informationszeitalter suchte. Erst wenn es gelingt, einen reflektierten Umgang mit den neuen Medien zu pflegen, ist es auch möglich, diesen Systemen eine didaktisch und lerntheoretisch tragfähige Grundlage zu schaffen. Lange Zeit war die Lern- und Kognitionspsychologie der Computertechnologie voraus. Lernprogramme basierten auf den Erkenntnissen einer Lerntheorie. Heute existiert die Technologie und fordert die Kognitionspsychologen heraus, eine Theorie zu formulieren, die einen konstruktiven Umgang z.B. mit dem Informationsmedium Internet zulässt.

 
 

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