Wenig später kam INTEL dann mit einem weiterentwickelten Prozessor, der 80286-CPU, zu neuen Ehren. Dieser Prozessor verfügt sowohl intern als auch extern über einen 16-Bit-Datenbus, darüber hinaus ist sein Adreßbus um vier Leitungen auf insgesamt 24 erweitert worden, womit der 80286
nun 2 hoch 24 Speicherstellen, also 16 MByte Speicher, adressieren kann.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied des 80286 zu seinem Vorgänger besteht in einem erheblich verbesserten Befehlssatz. Das bedeutet, daß die Anzahl der Anweisungen, die der Prozessor pro Sekunde abarbeiten kann, nicht nur durch Erhöhung des Systemtaktes und damit der Arbeitsgeschwindigkeit gesteigert wurde, sondern auch durch eine effektivere Befehlsstruktur.
Die 80286-CPU bearbeitet in der gleichen Zeit deutlich mehr Instruktionen als ihr Vorgänger.
Der entscheidende qualitative Unterschied zur 8086/8088-CPU bestand aber in der Erweiterung
der Betriebsmodi. In der \"normalen\" Betriebsart, dem \"Real-Mode\", arbeitet der 286er wie sein Vorgänger, wodurch er in diesem Arbeitsmodus auch dem begrenzten Adreßraum von 1 MByte unterworfen ist.
Die zweite Betriebsart, der sogenannte \"Protected Mode\", versetzt den 80286-Prozessor in die Lage, seinen erweiterten Adreßbus voll auszuschöpfen und bis zu 16 MByte Speicher zu adressieren.
Diese Eigenschaft konnten allerdings nur einige wenige Programme, z. B. Lotus 1-2-3 oder
MS-Windows, nutzen. MS-DOS war und ist für den Protected Mode nicht geeignet,
es kann den Anwendungen lediglich 640 KByte Arbeitsspeicher zur Verfügung stellen.
IBM brachte seine ersten 268er, die (A)dvanced-(T)echnology-Modelle \"AT\", mit einem Systemtakt von 6 und 8 MHz auf den Markt. Spätere Entwicklungen wurden dann mit Taktfrequenzen von 10 oder 12 MHz ausgeliefert. Schnellere 286er hat es von INTEL nie gegeben, wohl aber von anderen Prozessorherstellern.
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