3.3.1 Anwenderprofil des Internet
Der Anspruch des Internet liegt darin, für jeden etwas zu bieten und das, so gut es geht. Alles und jeder sollte darin vertreten sein, nichts vergessen werden. So soll der Forscher durch riesige Datenbanken seinen Wissensdurst stillen, der Computerfreak sich die neuesten Programme besorgen, die Hausfrau ein paar Einkäufe erledigen, der Geschäftsmann weltweite Kontakte pflegen, der Verkäufer Geschäfte machen, der Angestellte seine Arbeit zu Hause vor dem Computer anstatt im Büro erledigen und die Politiker durch Videokonferenzen einen Friedensvertrag abschließen können. Somit würde ich das Internet als semiprofessionellen Informationsdienst bezeichnen, der sowohl den privaten als auch den wirtschaftlichen Markt abzudecken versucht.
3.3.2 Anwenderprofil von CompuServe
Durch das Rechenbeispiel der Kosten von CompuServe läßt sich erkennen, daß bei CIS der private europäische Anwender nichts verloren hat. Außerhalb von Wien mag es sogar für Unternehmen nicht mehr in einer vernünftigen Kosten/Nutzen Relation stehen, wenn man nicht auf einige Angebote von CIS (wie zum Beispiel der Abruf einer speziellen Datenbank) unbedingt angewiesen ist. Gänzlich anders gestaltet sich die Situation in den USA. Dort gibt es mehr Einwählknoten, und die Telefonkosten sind aufgrund des örtlichen Wettbewerbs durch die verschiedenen Telefongesellschaften niedrig. Dadurch fallen die Gebühren von CompuServe nicht mehr allzusehr ins Gewicht (in den USA sind ein Großteil der Einwählknoten im Besitz von CompuServe und daher wesentlich kostengünstiger). Deswegen ist es auch für private Benutzer erschwinglich.
3.3.3 Anwenderprofil des FidoNet
Die Kosten, die Geschichte und die Struktur zeigen, daß FidoNet ausschließlich ein Forum für Private ist. So wurde es von zwei Freunden gegründet, die Software wird/wurde nur von Hobbyprogrammierern geschrieben, und die strenge Hierarchie im FidoNet bestätigt sich selbst immer wieder durch Ausnahmen. Es ist eine gewachsene Struktur vorhanden, und genauso hat es sich auch an den Gegebenheiten orientiert. Das Gesicht des FidoNet ist durch die Verschiedenheit der Menschen geprägt. Das macht den Reiz aus. Der enge Kontakt untereinander ist von großer Bedeutung. Gerade hier stimmt das Vorurteil nicht, daß der Computerfreak tagelang nicht hinter dem Bildschirm hervorkommt und zur normalen Kommunikation nicht fähig ist.
Die Bezeichnung "Onlinedienst" paßt nicht auf das FidoNet - es ist ein Verein, weil es einfach mehr ist, als nur eine Ansammlung von Bytes.
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