In der Antike gab es zahlreiche Kulte, Magier und Magierinnen.Im Unterschied zur Hexe, die ja das Böse schlechthin darstellte, hatten die antiken MagierInnen noch die Macht, sich für Gut oder Böse zu entscheiden.Frauen wurden auch schon damals eher mit dem Übersinnlichen, also dem Mystischen in Verbindung gebracht.
Hochburg der magischen Künste war Etrurien, es gab Seher, Wahrsager und Totenbeschwörer. Die etruskischen Magier wurden zu Lehrmeistern der alten Römer.
In der vorchristlichen Zeit war nur die schwarze Magie strafbar, die weiße Magie war oft (da eng mit Religion verknüpft), Sache der Priester und Priesterinnen.
"Berühmte Zauberinnen":
Pythia: Priesterin, im Heiligtum des Apoll in Delphi, machte Weissagungen.
Hekate: ursprünglich Mondgöttin aus Kleinasien; wurde im vaterrechtlich dominierten Griechenland zur Schutzgöttin der Zauberleute, die mit ihren Getreuen rächend durch die finsteren Nächte zog (Rache der gedemütigten Muttergottheit), ihre Anhängerinnen hatten einen ehernen Fuß und einen Pferdefuß, konnten sich verwandeln und saugten Jünglingen gern das Herzblut aus.
Griechenland wurde zum klassischen Land der Zauberinnen (z.b. Circe, die Odysseus verführte, und Medea).
Heimat der griechischen Zauberweiber: Thessalien.Thessalische Frauen waren für ihre Zauberkünste berühmt; Blüte des Hekate - Kultes;Frauen konnten sich in Tiere verwandeln = Lykanthropie (mit Hilfe von Salben),standen in Kontakt mit den Toten (aus deren Eingeweiden sie ihre Zaubermittel herstellten); Liebeszauber.
Hekate in Griechenland entspricht Diana in Rom.Diana,ursprünglich auch Mondgöttin und Beschützerin der Frauen,wurde im männerrechtlichen Rom als Göttin der Jagd verehrt. Trotzdem gab es Frauen als Priesterinnen.Diana verblaßte jedoch immer mehr zum finsteren Nachtdämon. Der Diana - Kult hat sich bis nach Gallien ausgebreitet.Heerscharen der Diana, von Seelen der Verstorbenen und blutsaugenden und kinderfressenden Strigen (Strix = Nachteule) begleitet,wurden von der Kirche als Dämonen verfolgt.
Im Süden gab es Scharen von Magierinnen,während die nördliche Magierin eher eine "Einzelgängerin" war.
Bei Germanen und Slawen: Frauen waren Hüterinnen und Trägerinnen geheimer Kräfte und die Zauberei wurde in germanischen Volksrechten nur dann bestraft, wenn sie eine schädigende Wirkung hatte.
Zauberinnen verwandelten sich in Tiere, flogen durch die Luft und fraßen Menschen.
Druiden und Druidinnen waren bis ins dritte nachchristliche Jahrhundert bekannt.Seit Tiberius, der sehr gegen sie vorging, zogen sie sich in einsame Wälder zurück, wo sie sich bis in die frühchristlichen Jahrhunderte gehalten haben.
Weitere Gestalten, in denen sich die Zauberin, die weise Frau wiederfindet:
Lichtelben: gütig, hilfsbereit, freundlich
Die Trute, der Alp, das "Schrätel": verursachen Alpdrücken (Alpträume, da sie sich auf die Brust des Schlafenden setzen)
Diale: gute Feen in den Bündner Sagen
"Salige Fräulein": bringen Kranken Bergkräuter, lehrten Mädchen Flachswirtschaft, lieben Pflanzen und Tiere, Diale und salige Fräulein sind laut Volksdichtung verschwunden, weil die Welt immer schlechter und Menschen immer geiziger wurden.
Königin der saligen Fräulein ist Frau Hulda (wahrscheinlich nord- und mittelhochdeutsch Holda = Frau Holle, in Süddeutschland die Berchta).
Grimm: Frau Huida der Domina Abundia = Dame Habonde zur Seite gestellt.
Guilielmus Alvernus, Bischof von Paris (gest.1248): Dame Habonde erscheint in bestimmten Nächten mit anderen Frauen in weiße Kleider gehüllt in Häusern der Menschen und ißt die dort bereitgestellten Speisen.
Burchard, Bischof von Worms (gest.1025): hat im "Decretum" eine Holda beschrieben, diese aber bereits als Dämon hingestellt.
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