Vom Zeitpunkt des Ansuchens bis zur Unterzeichnung des Beitrittsvertrages vergingen fünf Jahre. In diesem Zeitraum war die europäische Integration wohl neben dem Zusammenbruch des Ostblocks das bestimmende Thema in der Politik und in der Wirtschaft.
Die Verhandlungen selbst konnten in Rekordzeit geführt und abgeschlossen werden. Von österreichischer Seite verhandelten die zuständigen Minister, Botschafter und Experten mit den Stellen der EU. Ein wahrer Verhandlungsmarathon endete am 1. März 1994. Frankreich erhob noch Einwände gegen den Transitvertrag (Befürchtung eines größeren Verkehrsaufkommens im eigenen Land). Nach 70 Stunden intensiver Gespräche konnte letztlich das Ende der Verhandlungen mitgeteilt werden.
Die österreichische Verhandlungsdelegation bestand aus fünf Regierungsmitgliedern (vier Ministern und einer Staatssekretärin), drei Landeshauptleuten und 60 weiteren Mitarbeitern aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen. Die positiven Erwartun-gen wurden mehrmals enttäuscht; die harten Positionen der EU-Verhandler ließen sogar den Abbruch der Gespräche be-fürchten.
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