Das Leben der Menschen im Mittelalter war sehr schwer. Es war geprägt von fehlender Zukunftssicherheit, die aus schlechten Lebensbedingungen, mangelnder Hygiene und Krankheiten wie dem Antoniusfeuer, der Lepra und vor allem der Pest resultierte. Im Mittelalter ging man anders als heutzutage mit Krankheiten um.Die Menschen waren fest von Glaube, Aberglaube und medizinische Tradition überzeugt. Krankheit wurde als Strafe Gottes, als Werk des Teufels empfunden, Heilung konnte allein von Gott kommen. Armut und Krankheit galten im Mittelalter als Gebrechen.
Eine der schlimmsten Krankheiten war die Pest. Die Seuche war in den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts in Zentralasien ausgebrochen. Von Schiffen verbreitet kam sie schließlich auch in Europa an. 1349 ereichte die Pest dann auch Deutschland. Man schätzt das in Europa etwa 20 bis 25 Mio. Menschen umkamen. In Deutschland wird die Zahl der Pesttoten auf rund 10% der Bevölkerung geschätzt.
Man unterscheidet vier Erscheinungsformen der Pest: Beulenpest ,Pestsepsis, Lungenpest sowie die abortive Pest. Am häufigsten tritten jedoch die Beulenpest und die Lungenpest auf. Aus einer Beulenpest entwickelt sich ohne Behandlung jedoch fast immer eine Pestsepsis, die dann auch zu einer Lungenpest führt. Die Beulenpest trägt ihren Namen von den Beulen die während der Erkrankung an den Achselhöhlen oder am Hals entstehen. Bei der Beulenpest erfolgt die Ansteckung gewöhnlich durch den Biss eines Rattenflohs. Wenn die Erreger bei einer Beulenpest über die Blutbahn im Verlaufe einer Pestsepsis in die Lunge geraten, spricht man von sekundärer Lungenpest. Wird sie aber durch eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, spricht man von primärer Lungenpest.
Die Lungenpest verläuft heftiger als die Beulenpest, weil die Abwehrbarrieren der Lymphknoten durch direkte Infektion der Lunge umgangen werden. Sie beginnt mit Atemnot, Husten, Blaufärbung der Lippen und schwarz-blutigem Auswurf, der extrem schmerzhaft abgehustet wird. Daraus entwickelt sich ein Lungenödem mit Kreislaufversagen, welches unbehandelt nach 2 bis 5 Tagen zum Tod führt.
Die Pestsepsis entsteht durch Infektion des Blutes. Dies kann sowohl durch eine Infektion von außen, z.B. offene Wunden, geschehen, aber auch durch die Lungenpest und die Beulenpest. Wenn z.B eine der Beulen nach innen aufplatzt. Die Pestsepsis ist praktisch immer tödlich, in der Regel spätestens nach 36 Stunden.
Die abortive Pest ist die harmloseste Variante der Pest. Sie äußert sich meist nur in leichtem Fieber und leichter Schwellung der Lymphdrüsen. Nach überstandener Infektion wurden Antikörper gebildet, die eine lang anhaltende Immunität gegen alle Formen der Krankheit gewährleisten.
Die Pest wird oft durch den Biss eines Rattenflohs übertragen. Der Rattenfloh auch Pestfloh, Indischer Rattenfloh, Tropischer Rattenfloh genannt, gehört zu den Flöhen. Er zeichnet sich wie alle Flöhe durch seine abgeflachte Körperform und das Fehlen von Flügeln aus.
Nach dem die Pest erkannt wurde bekamen die Leute Angst. Sie wurden nun nicht mehr behandelt und gepflegt da man schnell die Hoffnung verlor. Die Leute wurden total abgestoßen. So starben sie physisch und psychisch völlig heruntergekommen. Wenn sie noch gepflegt wurden dann unter schlimmsten Bedingungen. Ihene wurde das Abendmahl mit bis zu 2 Meter langen Löffeln gereicht. Auch die Hygienevorschriften wurden zu dieser Zeit unterlassen.
Teilweise ereigneten sich gar richtige Tragödien. Mütter schlugen ihre Kinder zu Tode, damit diese nicht an dem brutalen Tod streben mussten. Männer beerdigten sich selbst bei lebendigem Leibe, um nicht vor dem Sterben von Mäusen, Ratten oder Würmern angefressen zu werden. Manche Leute blieben den ganzen Tag in der Kirche, andere begannen ihre Sünden zu beichten.
Auch heute ist die Pest noch nicht besiegt.
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