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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Sächsisches bankwesen



In Sachsen wurden während der Industrialisierung immer mehr Fabriksparkassen gegründet: Arbeitern wurde ein Teil des Wochenlohns abgezogen, der auf ein Sparbuch eingetragen wurde. Zehn Prozent wurden für eine "Krankenkasse" verwendet. Die restlichen 90 Prozent des abgezogenen Geldes, erhielt der Arbeiter erst, wenn er mindestens fünf Jahre der Fabrik angehört hatte. Verließ der Arbeiter die Fabrik früher, ging ihm auch das Geld verloren.
1821 wurde in einer Ständeschrift die Einführung von Sparkassen in Sachsen verlangt, 1822 forderte die Regierung die sächsischen Städte zur Gründung von Sparanstalten auf. 1825 wurde in Leipzig die erste Sparkasse gegründet. Gab es 1845 insgesamt 31 Sparkassen, so waren es 1879 174 und 1900 283. Von Anfang an war es das Ziel, den ärmeren Teil der Bevölkerung Gelegenheit zum Sparen zu geben und das Geld sicher und mit Zinsen (Im Durchschnitt 2,6%) anzulegen. Die meisten Benutzer von Leipziger Sparkassen waren Dienstboten, Arbeiter, Handwerksgesellen, Lehrlinge und Kinder. 1914 besaßen 70 Prozent der sächsischen Bevölkerung ein Sparkonto.
Besondere Formen dieser Art, sind die Leipziger Bank und die Dresdner Bank.
Die Leipziger Bank wurde am 05.09.1838 als Privatbank (erste private Notenbank Sachsens) mit der Rechtsform einer Aktiengesellschaft gegründet. Zu ihren Gründern gehörten die Leipziger Kaufleute und Bankiers J.M.A. Doufour - Féronce, G. Harkort und W. Seyfferth. Bis zum Jahr 1876 war die Leipziger Bank ausschließlich eine Notenbank. Ein riskantes Geschäft mit einer Kasseler Industriefirma sowie Aktienspekulationen führten Ende Juni 1901 ("Schwarzer Dienstag") zu einem Fehlbetrag von 40 Millionen Goldmark und zum Zusammenbruch der Leipziger Bank. Am 26.06.1901 wurde der Konkurs eröffnet.
Die Dresdner Bank wurde am 12. 11.1872 in Dresden gegründet. Unter den 17 Gründern befinden sich Carl Freiherr von Kaskel, Felix Freiherr von Kaskel und Eugen Gutmann. Aufgrund der Konkurrenz und des Zuwachs an Fabriken legten sie den Standort auf Dresden fest.
Die Wirtschaftskrise, die in Verbindung mit dem Gründerkrach stand, war durch das ungeheuere Ausmaß an Spekulationen nach der Reichsgründung entstanden. Viele Unternehmen und Banken meldeten Konkurs an. Aber die Direktoren der Dresdner Bank führten sie sogar noch mit Zugewinn an Immobilien durch dieses Ereignis. In dieser Zeit haben sie auch ihre erste außersächsische Bank aufgekauft. Damit konnte die Geschäftsbasis deutlich vergrößert und das Geschäftsvolumen aufgehoben werden. Das anfänglich private Unternehmen hat sich zu einer der größten Banken, Deutschlands entwickelt. Um 1900 hatte die Dresdner Bank unter den deutschen Banken das größte Filialnetz.

 
 

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