3.1 Allgemeines
Thomas Alva Edison meldete über 1000 Patente an. Er erfand eine Vielzahl von Erfindungen, welche ihn zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Erfinder des 19. und 20. Jahrhundert machten. Aber er war nicht nur ein sehr begabter Erfinder, sondern er verbesserte auch viele Geräte, wie zum Beispiel das Telefon. Die meisten seiner Erfindungen und Verbesserungen basierten auf physikalischen und chemischen Grundlagen. Obwohl er nur kurz die Schule besuchte und schon sehr früh im Berufsleben stand, konnte er sich durch viele Experimente und selbst angeeignetes Wissen dieses Basiswissen für seine Erfindungen aneignen. So breiten sich seine Erfindungen über die Gebiete der Telegraphensysteme, Telefone und viele andere (u.a. Filmgeräte) aus. Er war mit seinen Erfindungen so erfolgreich, dass er eine Vielzahl von Firmen gründete und sich viel Geld erwirtschaften konnte. Er hatte seine eigenen Tonaufnahmestudios (u.a. in Berlin) und auch Filmstudios. Er war außerdem ein Pionier auf dem Gebiet der Elektrizitätskraftwerke. So brachte er New York zum erleuchten.
3.2 Hervorhebung bedeutender Erfindungen
3.2.1 Der Phonograph
DJ\'s im Club und ältere Leute welche ihre Musik aus alten Zeiten hören wollen, benutzen zur Wiedergabe ihrer Musik meist einen Plattenspieler. Im 21.Jahrhundert gibt es tausende von verschiedenen Arten von Plattenspielern oder Turntables, wie sie auch genannt werden. Sie alle haben ihren Ursprung in der Erfindung von Thomas Edison. Im Jahre 1877 erfand er eine Sprechmaschine, welcher er den Namen \"Phonograph\" gab, unter dem er ihn baute und auch der Öffentlichkeit vorstellte (siehe Anhang Abb.6). Das Wort Phonograph stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie \"Schall-\", \"Klang-\" oder \"Stimmenaufzeichner/-schreiber\".
Der Phonograph hatte zu Anfang einen simplen Aufbau. Er bestand aus einer Walze, welche mit einem Stanniolblatt überzogen war (siehe Anhang Abb.7). Vor der Walze, wurde von Edison ein Trichter angebaut, dessen Ende mit einer hauchdünnen Membrane abgeschlossen wurde. An diesem Ende war eine Nadel befestigt (siehe Anhang Abb.8 und Abb.9).
Diese Walze bestand aus Messing und wurde von einer Achse getragen, bei der eine Hälfte mit einem Schraubengewinde ausgestattet war. Das Achsenlager diente daher auch gleichzeitig als Mutter. Auf der Oberfläche der Walze musste ebenfalls eine schraubenförmige Rinne gezogen werden, welche dieselbe Steigung wie an der Achse benötigte. Diese Rinne war nötig, um der Nadel einen gleichmäßigen Lauf vorzugeben.
Der zeichengebende Apparat des Phonograph bestand aus einem Mundstück , in dem eine dünne Platte angebracht war, welche durch Vermittelung der Dämpfer, welcher meist aus Stücken von Kautschukschläuchen bestand, den von einer Metallfeder getragenen Stift sanft gegen die Walze drückte, so dass die ruhende Nadel, wenn die Kurbel gedreht wurde, eine der Rinne der Walze folgende Schraubenlinie beschreiben würde.
Sprach man in das Mundstück, während die Walze gleichmäßig gedreht wurde, so vibrierte das Metallplättchen, und die Nadel brachte auf dem Stanniolblatt Eindrücke hervor, welche den gesprochenen Lauten entsprachen.
Bei Edisons ersten Versuch sprach er \"hallo\" in den Trichter, während die Walze langsam gedreht wurde, die Membrane wurde durch die Schallschwingungen der Luft auf und ab bewegt und die Nadel ritzte die Töne in verschieden tiefen Eindrücken als wellenförmige Erhöhungen und Vertiefungen in die Stanniolfolie ein.
Edison führte nun die Walze wieder unter der Nadel mit der gleichen Geschwindigkeit durch, dadurch bewegte sich die aufgezeichnete Tonspur über die Nadel und die Membrane, und die Schwingungen wurden wieder im Trichter hörbar.
Eine Vervielfältigung war noch nicht möglich, daher musste jede Walze einzeln besprochen werden. Die Tonqualität war anfangs sehr schlecht. Der Ton wirkte sehr blechern und flach.
Edison versuchte diese schlechte Tonqualität durch eine Veränderung der Materialien zu verbessern. Ab 1888 verwendete Edison Walzen aus speziellem Wachs, durch die sich die Klangqualität erheblich verbesserte. Ab 1893 konnten sie sogar 1:1 kopiert werden, welche durch das Goldguss-Verfahren 1902 abgelöst wurden. Der große Vorteil dieser Aufnahmen war es, dass eine Selbstaufnahme ermöglicht wurde. Als Diktiergeräte für den Büroeinsatz blieben sie bis in die 50er auf dem Markt.
Fast jährlich wurden in dieser Zeit von Edison und vielen anderen Tontechniker Verbesserungen an dem Phonographen vorgenommen. Die Verbesserungen konnten aber nicht verhindern, dass der Phonograph von einer anderen Art des Plattenspielers abgelöst wurde. Diese neuen Schallplattenspieler besaßen nun keine Walze mehr, sondern besaßen einen Plattenteller, welcher durch einen Riemen angetrieben wurde oder durch einen Quartz geregelten Direktantrieb, welcher ein so genanntes "scratchen" ermöglicht.
3.2.2 Der Mimeograph
Der Mimeograph ist uns heute besser bekannt als Kopiergerät, ohne den die Lehrer und Schüler einen sehr viel härteren Schultag hätten.
Wenn wir uns um ungefähr 129 Jahre in der Zeit zurück denken würden, müssten wir feststellen, dass diese Arbeit, welcher unser Kopierer heute leistet, damals noch in mühevoller Handarbeit verrichtet werden musste. Erst im Jahr 1876 erfand Thomas Alva Edison, in seiner Werkstatt, den Mimeographen. Das Prinzip dieser Prototypen war noch relativ einfach.
Edison überzog ein Stück Papier mit einer dünnen Wachsschicht. In dieses stanzte er, bei einem seiner ersten Versuche, ein Loch in das mit Wachs überzogene Papier.
Nachdem er dies tat, drückte er Farbe durch dieses Loch auf ein zweites Papier. Das Resultat dieses ersten Versuches war ein Kopierklecks.
Am 8. August 1876 ließ sich Edison diese Erfindung patentieren. Die fertige Maschine bezeichnete er als "Mimeographen\", sie war die erste Vervielfältigungsmaschine, die kein Abschreiben benötigte. Allerdings musste man zuvor ein Original (Matrize) anfertigen. Um das Original zu schaffen musste ein mit Wachs überzogenes Blatt in eine Schreibmaschine gestellt werden. Durch die Wirkung des Schreibmaschinenschlüssels verschob sich das Wachs, welches das Papier für die Tinte auf Ölbasis durchlässig machte. Danach drückte man die Farbe durch diese Matrize und auf dem Papier darunter entstand die Kopie. Fehler konnten durch Anwenden der Korrekturflüssigkeit (in einem Lösungsmittel aufgelöstem Wachs) mit einer kleinen Bürste korrigiert werden und danach wieder übertippt werden.
Der gesamte Kopiervorgang verlangte eine beträchtliche Sorgfalt, sowohl beim Vorbereiten der Schablone (Matrize), als auch beim Tintenfluss während des Druckens.
Auf diese Weise ließen sich zwanzig bis dreißig dieser Kopien herstellen, danach musste eine neue Matrize erstellt werden. Diese neue Art des Kopierens war ideal für Büronotizen, Einladungen oder Schulaufgaben. Diese Kopien sahen zwar leicht verwaschen aus, stanken nach Spiritus und färbten blau ab, aber sie erfüllten ihren Zweck.
Ab dieser Zeit begann Edison den Mimeographen immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Andere Erfinder, welche auch am Mimeographen arbeiteten waren David Gestetner und Albert Blake Dick.
Aus dieser Erfindung Edisons entstanden unsere heutigen hochmodernen Blitzlichtkopiergeräte.
3.2.3 Das Kinetoskop
Der eigentliche Film in der Form, in der wir ihn noch heute kennen, wurde von Georg Eastman entwickelt. Im Jahr 1889 kam er zusammen mit Hannibal Goodwin auf die Idee, die einzelnen Bilder auf einem reißfesten Band aus Zelluloid aufzutragen. Eastman gründete später die wohlbekannte Fotofirma Kodak.
Auf dieser Grundlage dieser neuen Technik erfand Thomas Edison gemeinsam mit einem seiner Mitarbeiter William Kennedy Laurie Dickson im Jahr 1891 das Kinetoskop. (siehe Anhang Abb.10) Edison baute in der Nähe seines Labors die "Black Maria", eine Hütte aus Teerpappe, welche wie eine Dunkelkammer ein verdunkeln des Raumes bei Tag ermöglichte. In dieser Hütte unternahm er Versuche mit bewegten Bildern.
Diese kleine Hütte wurde zum ersten Filmstudio der Welt. Als ohnehin schon sehr erfolgreichen Erfinder, wurde die Erfindung unter dem Namen von Edison bekannt. Die eigentliche Arbeit führte jedoch sein Assistent William Dickson durch. Dickson übernahm die von George Eastman entwickelten Zelluloidfilme, aber er halbierte sie von 70mm auf 35mm Streifenbreite und versah die Filmbänder mit je vier Löchern auf jeder Seite. In dem Kinetoskop befand sich ein etwa 16 Meter langer Zelluloidstreifen als Endlosschleife. Als Angetrieben diente ein Elektromotor, welcher 40 Einzelbilder pro Sekunde unter einem Guckloch vorbei transportierte. Durch eine in die andere Richtung rotierende Schlitzblende entstand nun der Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung. Damit legte er willkürlich, das auch heute noch gängige Standardformat des Normalfilms fest. Noch im gleichen Jahr ließ sich Edison das Kineotoskop auf seinen Namen patentieren.
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