Während auf dem Wiener Kongress die Krise über den Verlauf der Grenzen von Sachsen und Polen so gut wie beigelegt war und die letzten Details zur Regelung des Grenzverlaufs ausgearbeitet wurden, verließ Napoleon sein Exil auf Elba. Nachdem Ludwig XVIII die Nachricht erhalten hatte, dass Napoleon in Frankreich gelandet war, floh er, woraufhin Napoleon erneut den Thron bestieg. Dieser hoffte, die Differenzen der Alliierten in der sächsisch-polnischen Frage ausnutzen zu können und ihre Allianz zu spalten, um sie dann einzeln zu besiegen oder zumindest auf dem französischen Thron akzeptiert zu werden. Doch die größten Differenzen unter den Alliierten waren bereits beigelegt, und die Alliierten hatten angesichts der napoleonischen Bedrohung ihre Waffenbruderschaft erneuert.
Für die Alliierten stellte es ein Problem dar, ihre Streitkräfte so plötzlich für einen neuen Krieg gegen Napoleon und die zu ihm übergelaufenen Teile des französischen Heeres zu formieren. Um Napoleons Unterstützung in Frankreich so gering wie möglich zu halten, veröffentlichten die Alliierten am 13. März 1815 eine Ächterklärung gegen Napoleon. Darin wurde erklärt, daß die Alliierten den Krieg gegen Napoleon und ausdrücklich nicht gegen Frankreich führten. Sie erklärten sich Napoleon zum "unverbesserlichen Feind", der "keinen Anspruch mehr auf Schutz durch Gesetz oder Vertrag" hat. Ein erheblicher Teil der alliierten Streitkräfte war zu diesem Zeitpunkt bereits demobilisiert oder aus Frankreich abgezogen. Die russischen Truppen befanden sich zum größten Teil in Polen, die österreichischen in Italien und ein Teil der englischen Truppen befand sich in Amerika. Doch die in Holland verbliebenen englischen und preußischen Truppen konnten das napoleonische Heer am 18. Juni 1815 gemeinsam bei Waterloo/ Belle Alliance schlagen. Napoleon lieferte sich nach seiner endgültigen Niederlage freiwillig den Engländern aus und wurde Anfang August als Gefangener nach St. Helena gebracht.
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