Wie schon vorweggenommen fand die Hauptphase der Emanzipation im 19. und 20. Jahrhundert statt. Zu dieser Zeit wurden die einzelnen Staaten von Kriegen, Revolutionen und Diktaturen erschüttert. Es war eine Zeit des Umbruchs und Umdenkens, welche sowohl auf die gesamte Geschichte als auch auf die Rolle der Frau Einfluß nahm. Im Laufe der Zeit entstand der Begriff "Frauenfrage", welcher eng mit der damals noch ungelösten sozialen Frage verbunden war. Aus philosophischen und theologischen Lösungsversuchen der Frauenfrage entwickelte sich die Frauenbewegung. Diese gut organisierten Verbände stellten als Forderungen die Gleichberechtigung im wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Leben, gleiche Ausbildungsmöglichkeiten an Schulen bzw. Universitäten ebenso wie die Befreiung der Frau aus ihren zahlreichen Abhängikeitsverhältnissen an die ausschließlich von Männern
repräsentierte Staaten.
So ist es nicht verwunderlich, daß die Umgestaltung des Standpunktes der Frau in den Industriegesellschaften sich territorial gesehen auf das westliche Europa und die Vereinigten Staaten beschränkte.
Will man nun eine Untersuchung der Beziehungen zwischen den politischen Zeitgeschehen und der Position des weiblichen Geschlechts vornehmen, so muß man sowohl chronologisch als auch länderspezifisch differenzieren. Aufgrund der Menge des vorliegenden Stoffes und der damit entstehenden Anzahl von Ansatzpunkten ist es uns jedoch leider nicht möglich auf jede internationale Frauenbewegung einzugehen. Daraus resultierend, soll in dieser Facharbeit hauptsächlich die Frauenbewegungen Deutschlands im Mittelpunkt stehen.
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