Der 1. Kreuzzug, seine Motive und Folgen
Die Kreuzzüge sind in einem heute kaum mehr nachvollziehbaren geistigen Klima entstanden2. Um diesem Gefühl nachzuspüren lohnt es, sich auf den 1. Kreuzzug zu konzentrieren, weil in ihm die geistigen Grundlagen für alle späteren Kreuzzüge gelegt wurden3. Der erste Baustein versucht, die Motive für diesen Aufbruch der Christenheit darzulegen (Rede Papst Urbans II.); die Folgen dieses Ansinnens bilden einen zweiten Teil (Bildbetrachtung; Bericht von der Eroberung Jerusalems durch einen Augenzeugen).
Unterrichtsverlauf:
M Einführende Bemerkungen zu den Kreuzzügen insgesamt und dem gewagten Vergleich mit dem islamischen Dschihad. Vorbereitung für die/den Lehrer/in: Erdmann (vgl. Anm. 2) und Riley-Smith (vgl. Anm. 3, S.21-25 und 28-31) - ohne gründliche Vorbereitung ist dieser Unterrichtsbaustein kaum durchführbar!
M M 1: Zweierarbeit:
Motive und Grundlagen der Kreuzzugs-Bewegung: Rede von Papst Urban II. auf der Synode von Clermont am 27. November 10954.
M M 2: Bildbefragung / Plenum: Karte des östlichen Mittelmeerraumes5 (unbekannter Meister), heute im Metropolitan Museum New York.
Mögliche Einstiegsfrage:
Was ist an dieser Karte falsch, was richtig?
M M 3: Gruppenarbeit:
Bericht eines anonymen Chronisten über die Eroberung Jerusalems am 15. Juli 10996.
Ergebnissicherung:
M Motive für den 1. Kreuzzug:
Von Seiten des Papstes:
1.) Hilfe für den byzantinischen Kaiser Alexios I.
und dadurch entstehende Abhängigkeit
(Schwächung des Ostens);
2.) Beendung der Kriege in der westlichen Welt
(Stärkung des Westens). Der Papst glaubte
"zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen".
Von Seiten der Teilnehmer:
1.) Ausbau der Machtfülle;
2.) Erlangung der Zusicherung von Seelenheil.
M Folgen des 1.Kreuzzuges:
- Grausame Kriege mit Tausenden von Toten
- dauerhafte Einrichtung von sog. "Kreuzfahrer-
staaten" = kurz- und mittelfristiger Erfolg der
Kreuzfahrer;
- dauerhafte Solidarisierung der islamischen
Länder gegen das Christentum = langfristiger
Schaden.
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