Früher im Mittelalter war es nicht üblich gewesen, dass Juden in anderen und bestimmten Stadtteilen leben mussten. Seit dem 16. Jahrhundert bezeichnet man diese als Ghettos. Nachdem der Zweite Weltkrieg am 1. September entfesselt wurde, zwang die deutsche Besatzungsmacht die polnischen Juden, ihre Wohnstätten zu verlassen und in bestimmte Stadtteile zu ziehen. Die ersten Ghettos entstanden Anfang 1940, bald gab es hunderte kleinerer und größerer Ghettos in ganz Polen, diese verteilten sich dann auf Osteuropa. Die Ghettoisierung bildete den Beginn eines Konzentrations- und Sammlungsvorganges, der später die Ermordung um einiges erleichterte.
Bereits 1942 bestanden hunderte Ghettos in Polen. Deutsche Besatzungsbehörden fassten in vielen dieser Ghettos nicht nur die jüdische Bevölkerung zusammen, sondern auch Zigeuner aus Deutschland und Österreich. Für die Menschen die in den Ghettos leben mussten, waren diese Todesfallen. In dem Warschauer Ghetto mussten etwa 400000 Menschen leben, das hieß für eine Person gab es etwa nur siebeneinhalb Quadratmeter Platz. Familien lebten mit 15 und mehr Menschen in einem einzigen Raum. Die Schwierigkeiten, Lebensmittel zu erhalten, war ein Kampf ums Überleben. Deutsche Behörden teilten im Warschauer Ghetto ungefähr 200 Kalorien pro Tag zu. Diese Ghettobewohner waren auf das Schmuggeln von Lebensmittel angewiesen. Sollten sie aber erwischt werden, dann wurden sie sofort und ohne Gnade erschossen. Diese Lebensumstände führten zu schweren Krankheiten und zu Epidemien, vor allem zu Typhus. Die Sterberate stieg an und im Jahre 1941 starb einer von zehn Bewohnern des Warschauer Ghettos. Jüdische Ärzte und Krankenschwestern konnten nicht helfen, da sie keinen Zugriff auf Medikamente hatten. Die Toten lagen auf der Straße, wurden mit Zeitungen überdeckt und wurden später in Massengräber gebracht.
Der Schulunterricht und das Recht auf Bildung wurde verboten, doch es gab sie dennoch. In Lodz gab es 63 Schulen und 22330 Schüler. Besonders die jungen Menschen versuchten Bildung zu bekommen. Die Deutschen brannten hunderte Synagogen in Polen ab, dennoch setzten gläubige Juden ihr religiöses Leben im Ghetto fort. Wurden Juden dabei erwischt, so wurden viele erschossen, wenn nicht dann mussten sie die Bärte abschneiden und auf Gebetsbücher urinieren. Um ein normales Leben zu führen, gab es in den Ghettos Musik, Kunst und Theater. Deutschland beutete die Bewohner des Ghettos aus, wie zum Beispiel als billige Sklaven. Oft nutzten viele Deutschen die jüdische Arbeit, um sich selbst zu bereichern.
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