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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Konferenz

2.weltkrieg - konzentrischer sturm auf die "festung europa" - planungen zur landung in der normandie



Ende 1941 hatten sich in Washington Roosevelt und Churchill auf die "Germany first"-Strategie geeinigt. Seither spielte die Planung einer Landung an der französischen Kanalküste eine zentrale Rolle in den Überlegungen der Alliierten. England und Amerika hatten allerdings unterschiedliche Vorstellungen von einer solchen Aktion. Während die Briten eine Landung als letzten tödlichen Stoß für das durch Wirtschaftsblockade und Abnutzungsoperationen geschwächte Deutschland ansahen, wollten die Amerikaner möglichst bald einen Hauptschlag zur militärischen Niederwerfung Deutschlands führen. Bereits im März 1942 begann der amerikanische General Eisenhower mit dem Aufbau einer Invasionsstreitmacht von einer Millionen Soldaten in England. Als Zeitpunkt für die Operation in der Normandie wurde zunächst das Frühjahr 1943 ins Auge gefasst. Auch die sowjetische Öffentlichkeit glaubte, dass die Westmächte nun bald eine zweite Front in Europa eröffnen würden. Die mehrfache Verschiebung des Invasionstermins schürte Enttäuschung und Misstrauen bei den Sowjets. Ein erstes Landungsmanöver kanadischer Truppen im französischen Dieppe im August 1942 scheiterte, veranlasste Hitler aber zum Ausbau des "Atlantikwalles".

Auf der Washingtoner Konferenz vom Mai 1943 verschoben die Westmächte den Zeitpunkt der Invasion ein letztes Mal. Verzögerungen beim Feldzug in Nordafrika und die bevorstehenden Operationen in Italien veranlassten die Alliierten, die Invasion in Frankreich auf das kommende Frühjahr festzulegen. Diese Entscheidung führte zu einem Tiefpunkt der Beziehungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion.

Im November 1943 trafen sich in Teheran die drei Staatschefs der alliierten Mächte - Roosevelt, Churchill und Stalin - zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Konferenz. Entgegen den britischen Vorstellungen, die auf einen Nebenkriegsschauplatz am Balkan spekulierten, setzten sich hier die amerikanischen und sowjetischen Interessen durch, eine Zersplitterung der alliierten Kräfte zu vermeiden und möglichst bald eine Invasion in Frankreich durchzuführen.

Hitler erwartete die Invasion in Nordwesteuropa im Frühjahr 1944. In seinen Augen bot sich damit die Chance, den Krieg doch noch zu gewinnen: Falls es gelänge, die britischen und amerikanischen Truppen wieder von den Küsten zurückzuwerfen, würde es so bald keinen weiteren Invasionsversuch geben. Dann, so meinte Hitler, hätte er alle Kräfte frei für einen entscheidenden Kampf gegen die Sowjetunion.

Der für die Invasion vorgesehene Küstenbereich war von den Deutschen kaum befestigt, da es dort keine Häfen gab und man deshalb nicht mit einer Großlandung rechnete. Im Frühjahr 1944 stand in England unter dem Oberbefehlshaber Eisenhower eine Invasionsstreitmacht von 37 Divisionen bereit. Weitere 40 Divisionen sollten aus den USA nachrücken. Nach einer wochenlangen Luftoffensive, deren Ziel das Eisenbahnnetz und die Brücken in Nordfrankreich waren, landeten am 6. Juni 1944 ("D-Day") 3 100 Landungsfahrzeuge gedeckt von 1 200 Kriegsschiffen in der Normandie. Die Amerikaner gingen an der Ostküste der Cotentin-Halbinsel und bei Vierville, die Kanadier und Briten östlich der Ornemündung an Land.

Gegen diesen massiven Angriff war die deutsche See- und Luftwaffe machtlos. Da den Alliierten ein Überraschungsangriff gelungen war, hing für die Wehrmacht alles davon ab, ob sie schnell Verstärkung zum Gegenangriff heranführen konnte. Die Luftherrschaft der Alliierten erschwerte es, die begrenzten Kräfte unter dem Kommandanten Rommel zu bewegen. Hitler weigerte sich zudem bis in den Juli hinein, alle verfügbaren Truppen im Norden zusammenzuziehen, da er eine zweite Invasion der Alliierten nördlich des Flusses Seine erwartete. Aufgrund der schleppenden deutschen Verteidigungsstrategie traf die Verstärkung nur verzögert und tropfenweise ein. Die Deutschen leisteten zwar heftigen Widerstand, ein Offensivschlag gegen die Alliierten wurde aber nicht geführt. Schon im Juni hatten die Alliierten einen Landekopf mit einer Länge von 100 Kilometern und einer Tiefe von 30 Kilometern errichtet. Ende Juli hatte Eisenhower 850 000 Mann und 150 000 Fahrzeuge in der Normandie stehen.

 
 

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