Nationalversammlung in der Paulskirche Frankfurt, Mai 1848, Von unseren Korrespondenten wurde berichtet, dass in der Paulskirche eine Nationalversammlung statt fand, um an der Entstehung einer Verfassung Deutschlands und seiner Einigung zu arbeiten. Einige unserer Beobachter stellten fest, dass es dort ausnahmslos gehobene Bürger gab. Dementsprechend wurde das Fußvolk auch nicht vertreten. Zu erkennen war auch, dass sich einige Gruppen bildeten. Auf der linken Seite befanden sich jene, die für die Republik waren, auf der Rechten waren jene, die für die Monarchie standen. Politische Mehrheit gab es in der Mitte, die Liberalen versuchten Streitigkeiten beider Seiten, zu schlichten.
Der frisch gewählte Regierungschef Erzherzog Johann wurde zwar anerkannt, jedoch stellten einige Staaten ihm und der Regierung nicht ihre Armeen zur Verfügung. Die polnische Frage: Ein Liberaler kommentierte die von den Polen gestellte Frage um einen eigenen Nationalstaat, indem er die Vorgehensweise und Begründung kritisiert. Er nennt es ? Eine schwachsinnige Sentimentalität ?. Damit sackte er Jubel von den Rechten und Empörung von den Linken ein. Dieser Meinung schlossen sich die Liberalen an und riefen den Volksegoismus aus. Durch diese Wendung bekannten sie sich zusätzlich zur preußischen Armee.
Die schleswig-holstein\'sche Frage: Jedoch wurde nicht nur die polnische Frage gestellt. Die Nationalversammlung musste sich zudem noch mit Schleswig-Holstein beschäftigen. Schleswig-Holstein wollte sich Deutschland anschließen, jedoch waren sie an Dänemark gebunden. Die gewonnenen Verbündeten, die Preußen, sollten dort eingreifen, doch hinderte sie ein mit Dänemark geschlossener Waffenstillstand. Eine unzufriedene Volksmenge weigerte sich gegen den Waffenstillstand und versuchte in die Paulskirche einzudringen. Sie forderten die Republik, erhoben Forderungen auf sozialer Ebene und protestierten.
Unsere Nationalversammlung befahl Preußen und Österreich, die Menge durch Militärschläge zu zerschmettern. Dadurch kamen zwei NV-Mitglieder ums Leben. Liberale Beobachter schrieben davon, dass es im Juni damals in Paris zuging. Die Bearbeitung der Verfassung: Erst nachdem dies geregelt wurde, kamen die eigentlichen Punkte zur Sprache. Doch schon am Anfang ein Problem mit der Größe des deutschen Nationalstaates. Es wurde diskutiert, ob Österreich ganz, zum Teil oder gar nicht dazugehören sollte.
Das Resultat: Auf Österreich wurde verzichtet. Die Nationalversammlung wusste auch nicht, ob Deutschland eine Republik oder Monarchie werden sollte. Man einigte sich darauf, dass Deutschland ein Bundesstaat wird. Einige Staaten ließen sich allerdings nicht unterwerfen und stellten Forderungen. Dazu nahm Ulrich Bayer, Preußens Pressesprecher, Stellung: ?Was glauben diese Idioten von der Nationalversammlung eigentlich, wer sie sind? Glauben sie ernsthaft, wir trennen uns von unserer Macht? Wir wollen zwar einen guten und starken Nationalstaat haben, jedoch geben wir nicht alles, was wir uns erkämpft haben, ab. Unsere Selbstständigkeit ist uns ebenso wichtig wie unsere Rechte?.
Damit kommen wir zu dem Schluss, dass die Macht nicht bei der Nationalversammlung lag, sondern bei den Heeresstarken, den Preußen. Beweis dafür: Preußen führte den nationalen Krieg um Schleswig-Holstein und beendete ihn völlig eigenständig, ohne die Zustimmung und Vetos der Nationalversammlung zu beachten. Am Ende einigte man sich auf die Grundrechte der Deutschen ähnlich der Französischen Menschen- und Bürgerrechte. Einige der Grundrechte waren die Pressefreiheit, die ausschließliche Verhaftung auf richterlichen Beschluss und die Gleichheit vor dem Gesetz. Unklar war allerdings, wer nach der Gegenrevolution deutscher Kaiser werden sollte. Gewählt wurde zwar Friedrich Wilhelm der Vierte, dieser lehnte allerdings aus prinzipiellen Gründen ab.
Er wollte kein Herrscher eines Hochverratsstaates werden. Somit blieb die Frage offen, doch konnte diese nicht mehr von der Nationalversammlung geklärt werden, da sie sich mit der Zeit auflöste. Die allerletzten zogen zum Schluss auch aus und gingen nach Stuttgart. Verfasser: David \"Haudi\" Hautmann in Zusammenarbeit mit Marcel \"Geisbock\" Geis
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