Die Romantik relativierte das Gedankengut der Aufklärung mit tranzendentalphilosophischen Ansätzen, in denen sich die Philosophie des deutschen Idealismus vollendete, und bereicherte entscheidend die Ausdrucksskala von Dichtung, Kunst und Musik. Darüber hinaus initiierte ihr Interesse an der deutschen Vergangenheit (besonders am Mittelalter) erste systematische Forschungen auf den Gebieten der Geschichtswissenschaft (Leopold von Ranke), Germanistik (Jakob und Wilhelm Grimm), vergleichenden Sprachwissenschaft (Jakob Grimm), Romanistik (Friedrich Christian Diez), Religionsgeschichte (Görres, Johann Jakob Bachofen) und Rechtsgeschichte (Friedrich Karl von Savigny, Bachofen).
Der zunächst kosmopolitisch-universale politische Horizont der Romantik wich in den Befreiungskriegen endgültig einem national-konservativen Staatsverständnis, das zwar das Bewusstsein für den Volkscharakter schärfte, jedoch im Zuge der politisch-ökonomischen Umwälzungen des Vormärz im Verein mit einer subjektivistischen Welthaltung scheitern musste. Die sich bereits bei Kleist, Nikolaus Lenau und Georg Büchner andeutende Problematisierung der poetischen Subjektivität wandelte sich bei Heinrich Heine und den Autoren des Jungen Deutschland zum gesellschaftlich engagierten Dichtertum.
Andererseits wirkten viele kunsttheoretische Innovationen, wie das Prinzip des Gesamtkunstwerks, auf folgende Generationen (Richard Wagner, Thomas Mann), ebenso die zivilisations- und erkenntniskritische Haltung. Innerhalb der Dichtung fand die Romantik starken Widerhall im Symbolismus und Surrealismus, sowie in zahlreichen neuromantischen Strömungen.
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