2.1. Wichtige Herstellungszentren in Europa
Namur (Belgien), Nogend, Langres Rouen (Frankreich), Solingen [das größte Herstellungszentrum in Europa] (Deutschland), Urbino, Lumezzane, Schio, Forno Canavese, Campobasso (Italien), Toledo (Spanien), Eskilstuna (Schweden), Aarau, Basel, Bern, Schaffhausen (Schweiz), Berndorf (Österreich)
2.2. Eßbesteck und Metalle
2.2.1. Gold: dient zur Verzierung der Griffe der Bestecke und der Klinge des Messers.
2.2.2. Silber: wird außer für die Verzierung der Griffe auch für Klingen verwendet (vor allem im liturgischem* Bereichen), den Löffel und auch für die Zinken der Gabel.
2.2.3. Kupfer: Man nimmt an, daß Messer bereits 4000 v. Chr. aus Kupfer gefertigt wurden, auch wenn sie nicht sehr robust waren und keine Spuren hinterlassen haben.2200 v. Chr. exportierten trojanische Händler Kupferbestecke bis in die Gebiete des heutigen Wiens und Böhmens.
2.2.4. Bronze: (Legierung aus Kupfer und Zinn): hatte auf Grund der einfachen Legierung und optimalen Haltbarkeit (dem Eisen wesentlich überlegen) großen Erfolg. Die Verwendung von Bronze führte zu einigen ökonomischen Veränderungen großer Bedeutung. Die Abhängigkeit vom Zinn, das nicht überall aufzutreiben war, führte zur Einrichtung großer Handelszweige. Ungefähr um 1500 v. Chr. hatte Bronze alle großen Zentren Europas und Asiens erobert und bezeichnend dafür ist, daß sich in Italien Bronze verbreitet hatte, die mittels einer besonderen Technik mit Arsen verbunden war. Anfänglich wurde Bronze mit einer Technik in offenen Matrizen geschmolzen (Das Metall wurde in Hohlräume gegossen, die in Stein- oder Tonblöcke eingegraben wurden). Erst später erfolgte das Schmelzen komplexerer Gegenstände (im besonderen des Griffes) in "geschlossenen" Formen, die im inneren hohl waren und die an die noch heute gebräuchlichen Schmelzformen erinnern. Für modellierte Formen (für die Eßbestecke betrifft das vor allem die Griffe) wurde ebenfalls die Technik des flüssigen Wachs angewendet. Diese Technik war schon 2000 v. Chr. gut etabliert. So entwickelte sich der Übergang zum Beispiel vom primitiven Messer, dessen Klinge und Zwinge gegossen wurde und dessen Knochen oder Holzgriff mit Nieten an der Zwinge befestigt wurden, zum Messer, dessen Klinge und Griff beide aus Bronze waren, die in einem einzigen Stück gegossen wurden. Was dem Gegenstand eine bessere Robustheit verlieh.
2.2.5. Messing: (Kupfer und Zink): Römer entdeckten dies Legierung, die sich hervorragend zum Formguß geeignet hatte und die aufgrund der nahen äußerlichen Ähnlichkeit zu Gold sehr großen Anklang fand.
2.2.6. Eisen: Die ersten Werke, die aus Eisen meteoristischen Ursprungs geschmiedet wurden sind in Ägypten und Mesopotamien zwischen 4000 und 3000 v. Chr. hergestellt worden. Der Nachteil ist, daß Eisen in feuchten Gegenden sehr schwer haltbar war. Da es sehr schnell rostet, kann der Verlauf weniger Jahrhunderte verschwinden. Deshalb sind antike Funde äußerst selten.
Für viele Jahrhunderte konnte es nur bis zur Rötung erhitzt und mit dem Hammer (meist auf Steinambossen) bearbeitet werden. Aus diesem Grund konnten noch keine Eßbestecke mit künstlerisch hohem Wert erzeugt werden. Das blieb dem Bronzeschmied vorenthalten, der auch der Ursprung vieler Mythen und Legenden wurde.
2.2.7. Besteck der heutigen Zeit: besteht vor allem aus Silber-Kupfer-Legierungen. Für Modelle mit stark ausgeprägten Dekoren wird zu der Silber-Kupfer-Mischung Nickel, Mangan und Zink beigemengt. Für einen besonders silbrigen Glanz wird Chrom und Nickel zugesetzt. Besteckdesignern der heutigen Zeit sind keine Grenzen gesetzt.
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