Wirtschaft:
Die DDR war ein hochentwickelter sozialistischer Inustriestaat mit hochproduktiver Landwirtschaft. Sie gehörte zu den 10 grössten Industrienationen der Welt. Die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft vollzog sich planmässig auf der Grundlage des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmitteln. Ziel und Inhalt der von der SED beschlossenen ökonomischen Strategie bis zum Jahr 2000 war die Fortsetzung des auf dem XI. Parteitag bekräftigten Kurses der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die schrittweise Erhöhung des Lebensniveaus des Volkes wurde durch die Umstellung der gesamten Volkswirtschaft auf die intensiv erweiterte Reproduktion gewährleistet, die durch die Erhöhung der Produktion mittels gesteigerter Arbeitsproduktivität bei gleichzeitiger Senkung des Produktionsverbrauches gekennzeichnet war, wobei der Einsatz einheimischer Primär- und Sekundärrohstoffe bedeutend vergrößert wurde. Die Steigerung des volkswirtschaftlichen Leistungsvermögens (Effektivität) wurde besonders durch die Intensivierung der gesellschaftlichen Produktion erreicht, die gekennzeichnet war durch die umfassende Anwendung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts (insbesondere Entwicklung, Produktion und Anwendung der Mikroelektronik, Einsatz von Industrierobotem, Vergrösserung des Rationalisierungsmittelbaus), effektive Ausnutzung und Modernisierung der Produktionsfonds, volkswirtschaftlich bessere Nutzung der Roh- und Brennstoffe (höherer Veredlungsgrad) und Vertiefung der sozialistischen ökonomischen Integration, besonders mit der UdSSR (Programm der Zusammenarbeit bis zum Jahr 2000). 1984 betrug das produzierte Nationaleinkornmen 222 Mrd. Mark (1970: 117 Mrd. Mark).
Landwirtschaft:
Sie wurde seit 1960 vollgenossenschaltlich betrieben und besass ein hohes Entwicklungsniveau. Kennzeichnend ist eine hochgradig mechanisierte sozialistische Grossproduktion, eine fortschreitende Intensivierung durch Spezialisierung der Betriebe (VEG, LPG Pflanzen- und Tierproduktion) und Entwicklung der zwischenbetrieblichen Kooperation sowie ihrer rationellen Verflechtung mit der Nahrungsgüterwirtschaft u.a. Wirtschaftszweigen. Massnahmen zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit durch die Me-lioration (besonders der Ausbau der Bewässerung), Mineraldüngung und Fruchtfolge. Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasste 58% der DDR-Fläche. Von ihr waren 76% Acker- und 20% Grünland. Anbau (Anteil der Ernte- an der gesamten Ackerfläche, in %) von Getreide (53; Weizen, Gerste, Roggen, Hafer), Kartoffeln (10), Zuckerrüben (6) und Futterpflanzen (22); umfassender Gemüse- und Obstbau. Die Ackerbaugebiete liegen besonders in den Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Magdeburg (Börde), Halle und Leipzig (Leipziger Tieflandsbucht) sowie Erfurt (Thüringer Becken) und Dresden (Lommatzscher Pflege). Viehzucht: Rinder (im Norden der DDR, Mittelgebirge), Schweinezucht (Im mittleren und südlichen Teil der DDR). Hochseefischerei in Rostock und Saßnitz. Forstwirtschaft: Vorratspflegend, Holzeinfuhr war notwendig.
Handel:
Binnenhandel: sozialistischer Gross- und Einzelhandel (HO, Konsumgenossenschaften mit 88,2% des Umsatzes), Kommissions- und privater Einzelhandel. Aussenhandel: Umsatz zu knapp 63% mit RGW-Staaten, hierbei neben Warenaustausch sich ständig vertiefende ökonomische und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebietein sowie gemeinsame Erschliessung und Nutzung der Rohstoffquellen innerhalb des RGW. Haupthandelspartner war die UdSSR (38% des Außenhandelsumsatzes). Über 90% der Ausführgüter waren Industrieprodukte (besonders Maschinen, Ausrüstungen, industrielle Konsumgüter, chemische Erzeugnisse); hoher Einfuhrbedarf (besonders Brenn-, Rohstoffe, Halbfabrikate, Nahrungs- und Genussmittel, Industrieausrüstungen).
Verkehr:
Dichtes Bahn- und Strassennetz, im Norden weitmaschiger als im Süden. Die DDR war ein wichtiges Transitland. Deutsche Reichsbahn (DR) wichtigster Verkehrsträger; 14.250 km Bahnstrecken, davon 2.250 km elektrifiziert (Hauptstrecken zwischen dem Süden der DDR und Berlin sowie die Strecke zwischen Berlin und Rostock); 13.200 km Staatsstrassen (Autobahnen [1.700 km], Fernverkehrsstrassen), 34.400 km Bezirksstrassen (Landstrassen I. und II. Ordnung); 1.300 km Rohrleitungen; 2.302 km Binnenwasserstrassen (davon 580 km Kanäle); Seehäfen Rostock, Wismar, Stralsund; Fährhäfen Saßnitz, Rostock-Warnemünde, Mukran (seit 1986); Hochseeflotte umfasste 1983 173 Schiffe; Fluggesellschaft INTERFLUG, 4 internationale Flughäfen (besonders Flughafen Berlin-Schönefeld); über 50 Fluglinien. - Fremdenverkehr in landschaftlich schönen Gebieten, Berlin u.a. Städten.
Betriebe der Deutschen Demokratischen Republik
Interflug, Minol, Florena, Wittol, Narva, Sternradio, Defa
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