Im Ablauf der Geschichte der ersten dt. Republik lassen sich 3 Phasen unterscheiden: 1. Die Periode der Rekonstruktion, im Innern geprägt von der Schwäche der die Republik tragenden Parteien und von bürgerkriegsähnl. Angriffen auf die Republik von links (1919-23) und rechts (Kapp-Putsch 1920, Hitlerputsch 1923), begleitet von (ab 1922) galoppierender Inflation, Kapitalmangel und Zerrüttung der Wirtschaft. Außenpolit. bestimmte v.
a. der Versailler Vertrag (28. 6. 1919) die Behandlung des besiegten Deutschland. Das Verhältnis zu Sowjetrußland wurde im Rapallovertrag 1922 bereinigt. 2.
Die Periode der Stabilisierung auf der Grundlage der Währungsreform 1923 (Rentenmark) und der Neuordnung der Reparationen entsprechend der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands (Dawesplan 1924). 1925 schuf der Locarnopakt (G. Stresemann) die Basis eines Systems kollektiver Sicherheit. Der als endgültige Regelung der Reparationen gedachte Youngplan 1929 führte dann zur verschärften Aktion des Rechtsradikalismus. 3. Die Periode der Auflösung der Republik 1930-33, gekennzeichnet durch autoritäre, auf das Notverordnungsrecht des Reichs-Präs.
gestützte, parlamentar. zunächst durch Sozialdemokraten und Zentrum tolerierte (H. Brüning), ab 1932 v. a. vom Vertrauen Hindenburgs und durch die Unterstützung seitens der Reichswehr und der organisierten Interessen des Großgrundbesitzes getragene Regierungen (F. von Papen und K.
von Schleicher). Verlauf und Ergebnis dieser Staats- und Gesellschaftskrise standen vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, die ab 1929 das dt. Wirtschaftsleben lähmte, die Zahl der Arbeitslosen auf über 6 Mio. hinaufschnellen ließ und v. a. die Radikalisierung der polit.
Gegensätze vorantrieb. Nach dem Scheitern der Regierung Schleicher wurde Adolf Hitler am 30. 1. 1933 Chef eines Präsidialkabinetts. |