Nachdem die innenpolitischen Auseinandersetzungen Roms durch den Sieg Oktavians beendet waren, gewannen die außenpolitischen Ziele wieder an Bedeutung. Das Streben nach Weltherrschaft und die Furcht vor einem Einbruch germanisch-keltischer Stämme an der Nordgrenze des Reiches führten zur Eroberung der Donauländer. Die Donau, ein mächtiger Strom, der durch Kastelle und Wälle noch gesichert werden konnte, erschien den Römern als gute natürliche Grenze und wurde zur Reichs- und Kulturgrenze. Hier endete die städtische Zivilisation und die römische Organisationsform.
Um 15 v. Chr. Marschierten Roms Legionäre kampflos bis zur Donau vor. Das wirtschaftlich schon längst abhängige Noricum verlor seine staatliche Selbständigkeit. Nicht so leicht verlief der Einmarsch in den Alpenländern Tirols und Voradelbergs. Dort leisteten Raeter und Videliker den römischen Soldaten, die von den Stiefsöhnen des Augustus, Tiberius und Drusus, geführt wurden , erbitterten, jedoch vergeblichen Widerstand. Die Römer behielten zwar die Oberhoheit vor, ließen aber der keltischen Stammesaristokratie geringfügige Autonomie (Selbstverwaltung).
Um 50 n. Chr. Richteten die Römer auf heute österreichischem Boden 3 kaiserliche Provinzen ein: 1.) Rätien (Nordtirol und Voradelberg)
2.) die durch die Abtrennung von Illyricum neu geschaffene Provinz Pannonien (Wiener Becken, Burgenland und große Teile Ungarns)
3.) dass unter Claudius zur Provinz ernannte Noricum (restliches Österreich südlich der Donau)
Sitz des kaiserlichen Statthalters war in Rätien Augusta Vindelicorum (heutiges Auxburg), in Noricum Virunum (heute ein Zollfeld bei Klagenfeld, später Ovilava (heutiges Wels) und in Pannonien Savaria. In Pannonien an der Bernsteinstraße wurde 15 n. Chr. Das Garnisonslager Carnuntum errichtet.
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