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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die vier edlen wahrheiten allgemein



Für alle Buddhisten auf der Welt gibt es mindestens eine gültige Grundlage, die vier edlen Wahrheiten: die Art des Leidens, die Entstehung des Leidens und der Weg, der zu dieser Überwindung führt.
Der Mensch weiß zwar, dass er regelmäßig Leiden verursacht, aber wenn es ihm gut geht, vergisst oder verdrängt er diese Tatsache, eben weil diese Neigung nach Leben stärker ist als der Wunsch sich von den grundlegenden Sachen endgültig zu trennen.


Die vier edlen Wahrheiten:

1. Was ist das Leiden? Die fünf Gruppen der Daseinsfaktoren (Skandhas) der Körper, die Empfindungen, die Wahrnehmungen, die Triebkraft, das Bewusstsein, sind Leiden.
2. Wie entsteht das Leiden? Durch den Lebensdurst, der mit Freude und Leidenschaft verbunden ist. Also der Durst nach Lust, nach Werden und nach dem Aufheben des Werdens.
3. Wie kann das Leiden beendet werden? Durch die Unterdrückung und völlige Aufhebung des Lebensdurstes.
4. Welches ist der Weg zur Aufhebung des Leidens? Es ist der heilige, Achtfache Pfad.
Solange man die wahren Gründe für die Fortdauer der menschlichen Existenz nicht durchschaut, wird man immer wieder geboren, bis man es schafft und erlöst wird. Wenn der Buddhist meditativ die Einsicht gewonnen hat, wird er erlöst. Der Buddhismus lehnt jede Annahme des substantiellen Seins, einschließlich der Seele, ab.


Der Achtfache Pfad:
Der Weg zur Aufhebung des Leidens ist vom "heiligen, achtfachen Pfad" geebnet. Dieser besteht aus:
 rechte Erkenntnis (Erkennen der "vier edlen Wahrheiten")
 rechtes Wollen (Fördern von guten und Vermeiden von schlechten Taten)
 rechtes Reden (Vermeiden von Lügen und heftigen Worten)
 rechte Tat (das Tun guter und Vermeiden schlechter Taten)
 rechtes Leben (keine unmoralischen Berufe ausüben)
 rechtes Streben (Setzen von Zielen, bei denen man sich anstrengen muss um sie zu erreichen)
 rechtes Denken(alltägliche Dinge mit Aufmerksamkeit und vollem Bewusstsein zu tun)
 rechte Sammlung (Meditation)
Diese acht Grundregeln lassen sich in drei Kategorien zusammenfassen; in Moral, Weisheit und Samadhi. Man erreicht das Nirwana bei der vollkommenen Erleuchtung.
Das Nirwana
Erst wenn der Mensch den Lebensdrang aufgegeben hat und die Unwissenheit überwunden hat, wird er von allem Leiden erlöst. Dann verschwindet der Wahn, ein eigenständiges Ich zu sein. Dieser Zustand lässt sich nicht in Worte fassen, da er völlig außerhalb des normalen Erfahrungsbereiches liegt. Das Nirwana ist das Ungeborene, Unentstandene, nicht Geschaffene, Bedingungslose und Todlose, eben das genaue Gegenteil zu allem, was dem Menschen, in der Welt begegnet. Wenn man in das Nirwana eintaucht, verwandelt man sich in etwas anderes, dass jenseits allen Begreifens liegt. Obwohl es zeitlos ist und keinen Ort hat, ist es paradoxerweise mitten in der Welt und mitten im Menschen. Denn nur die Welt bietet den Weg zum Nirwana, und nur der Mensch ist fähig, den angebrochenen Weg bis zu Ende zu gehen.















Das ist das Lebensrad das die Kultur des Buddhismus hervorbringt und in Bildern zeigt. Zum Beispiel die zwölf Seinsmomente die am äußeren Rand abgebildet sind oder das Böse und das gute, von der Mitte aus der zweite Ring. All das verkörpert den Buddhismus in seiner ganzen Pracht.


Fremdwörterverzeichnis



1. Mystik [griechisch.], eine das alltäglichen Bewusstsein und die verstandesmäßige Erkenntnis übersteigende unmittelbare Erfahrung einer göttlichen Realität.


2. Yogi philosophische - religiöses Meditationssystem Indiens mit dem Ziel der Veränderung des Bewusstseins, u.a. durch richtige Körperhaltung (>Asana<), Beherrschung des Atems, Zurückziehung der Sinnesorgane von ihren Objekten, Konzentration und der Versenkung (>Samadhi<).


3. etablieren [lateinisch- frzanzösisch], (be-)gründen; sich/eine Position fest absichern.


4. Upanishaden [...a:den, Sanskrit], philosophische- theologische Abhandlungen des Brahmanismus im Anschluss an die Veden (ab etwa 800 v. Chr. entstanden). Im Mittelpunkt der U. steht das Nachdenken über den Ursprung der Welt, den Geburtenkreislauf, das Wirken des Karma und die Erlösung.


5. Paràdoxon allg.: Aussage, die dem gesunden Menschenverstand widersinnig erscheint; die etwas nicht unmittelbar Einsichtiges in einer widersprüchlichen Zuspitzung so benennt, dass eine überraschend neue Sichtweise deutlich wird.


6. Paradoxon in der Physik: ein unerwartetes, den bekannten physikalischen Gesetzen scheinbar widersprechendes Ergebnis eines Gedankenexperiments.


7. Bràhman [Sanskrit], in der vedischen Zeit Indiens, das machthaltige Wort des Priesters beim Opfer, später als zentraler religionsphilosophischer Begriff, das absolute Prinzip. Die Erkenntnis, dass die individuelle >Seele< identisch ist mit dem B., führt zur Erlösung.


8. Atman [Sanskrit], Zentralbegriff der ind. Philosophie; bezeichnet speziell die geistige Essenz (die >Seele<) des Menschen (Lebenskraft, Bewusstsein, Erkenntnis).


9. Samadhi [lat.] (Beschauung, Meditation), das geistige, oft religiöse Sichversenken (Buddhismus, Hinduismus, europäische Mystik); konzentriertes Nachdenken.


10. substantiell (substantial) [lateinisch], wesentlich; stofflich, dinglich.


11. Veda [v..., Sanskrit] (Weda; Mrz. Veden), älteste zu den hl. Schriften des Hinduismus zählende und die vedische Religion begründende Literatur. Der V. ist etwa 1200-600 v. Chr. entstanden und gilt den Indern als autoritative Tradition, die erst durch den Buddhismus eingeschränkt wurde.


12. Brahmane [Sanskrit], Angehöriger der obersten Kaste des Hinduismus, urspr. ausschließlich Priester.



13. Bràhman [Sanskrit], in der ved. Zeit Indiens das machthaltige Wort des Priesters beim Opfer, später als zentraler religionsphilosophischer Begriff das absolute Prinzip. Die Erkenntnis, daß die individuelle >Seele< identisch ist mit dem B., führt zur Erlösung.


14. Nirvana [Sanskrit >Erlöschen, Verwehen<] (Nirwana), Begriff, den Buddha zur Kennzeichnung des Heilsziels seiner Religion gebrauchte: das Verlöschen der Lebensbegierde und des Wahns, im Dasein eine Realität zu erkennen. Durch den Eintritt ins N. ist der Mensch dem Kreislauf der Wiedergeburten entzogen.


15. Askese (Aszese) [griechisch], religiös begründete Einschränkung oder völlige Enthaltung von bestimmten Speisen und Getränken, Wohnung, Schlaf, Kleidung und Besitz, vornehmlich zeitweiliger oder gänzlicher Verzicht auf Geschlechtsverkehr.

 
 

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