In der Entwicklung der Symphonie spiegelt sich der allgemeine Wandel im Geschmack wieder, der sich von ca. 1730 vom Spätbarock abwandte hin zu einer neuen "Sprache der Einfachheit" (durchsichtige Setzweise, symmetrischen Perioden und durch Kadenzharmonik geprägte Themen und Formen). Dies alles wurde durch die Sonatensatzform in eine angemessene allgemein verbindliche Form gebracht.
Merkmale: 1. harmonischer Grundplan in Dur: Wechsel zwischen T und D; Modulation: T
Moll: Wechsel zwischen t und tp; Modulation: t
2. Verarbeitung/Entwicklung des Themenmaterials durch Abwandlung (Durchführung)
3. Dreiteiligkeit der Form durch Wiederaufnahme (Reprise) des ersten Teils (Exposition) nach der Durchführung
4. Einführung eines zweiten kontrastierenden Themas (Seitenthema) in der Exposition
Des weiteren entwickelten sich die: Satztechnik, das Klangbild, den Eigenwert der Dynamik und die Gestaltung der zyklischen Form. Am Anfang ließen sich diese Merkmale noch nicht in einem Werk, sondern nur in verschiedenen Werken finden. Man ist heute nicht in der Lage, dass man sagen kann, dass ein einziger Komponist mehr als ein anderer an der Entwicklung beteiligt war, zumal noch eine Gesamtauswertung der rd. 10000 Werke
fehlt. Man kann aber wohl sagen, dass es einige herausragende Komponisten in bezug auf Individualität oder Wirkungskraft gegeben hat. Der Mailänder Giovanni Battistuta Sammartini gilt als der erste Verfasser von Konzertsymphonien, die ansatzweise etliche Charakteristika der späteren Norm enthalten. Die übliche Einteilung der "vorklassischen" S. geht zwar oft nach äußerlichen Kriterien vor, aber in Mannheim haben die (finanziellen) Gegebenheiten und die schöpferische Persönlichkeit ihres Gründers Stamitz zu einer wirklichen "Schule" geführt. Der Beitrag der sog. Mannheimer Schule (kommt noch) zur Entwicklung der Symphonie ist die Erarbeitung eines, im Orchesterspiel erarbeiteten dynamischen und klangfarblichen Valeurs (Tonabstufung).
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