Die ersten Münzen traten auf dem Gebiet Österreichs Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts auf. Es handelte sich um Prägungen mittelkeltischer Stämme (Vindeliker, Boier, Noriker), die nach griechisch-makedonischen Vorbildern gestaltet waren.
Zentrum des Regnum Noricum (113 bis 15 v. Chr.), zu dem große Teile des heutigen Österreich zählten, war vermutlich der Kärntner Magdalensberg. Dort dürfte sich auch die Münzstätte des westnorischen Königsbundes befunden haben, wo um 70 vor Christus mit der Prägung eigener Tetradrachmen begonnen wurde. Ähnlich wie die großen Silbermünzen der Ostnoriker im Gebiet des heutigen Slowenien zeigten diese Münzen auf der Vorderseite einen Apollokopf, auf der Rückseite einen Reiter, dem der Name des Stammesfürsten zugeordnet war.
Ein wichtiger Handelsplatz befand sich vermutlich im Gebiet des westlichen Weinviertels. Münzfunde brachten hier neben Prägungen aus verschiedenen Gebieten des Keltenreichs Goldmünzen in prägefrischer Qualität und eine große Anzahl von "gefütterten" Goldmünzen zu Tage, zeitgenössische Fälschungen, bei denen sich unter einer dünnen Goldhaut ein Kupferkern verbirgt.
Die großen Silbermünzen verschwanden bereits vor der römischen Okkupation (15 v. Chr.) aus dem Verkehr. Norische Kleinsilbermünzen blieben hingegen noch bis zur Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts neben den römischen Münzen im Umlauf.
Österreichische Währung
Die Wiederherstellung monetärer Stabilität nach den Ereignissen 1848/49 erwies sich aus mehreren Gründen als schwierig. Die Kosten für die Aufrechterhaltung der Großmachtstellung Österreichs im Krimkrieg (1855 bis 1856) und der Italienkrieg (1859) vereitelten eine Konsolidierung des Staatsbudgets, gleichzeitig beeinflusste die Entwicklung auf den internationalen Edelmetallmärkten die Geld- und Währungspolitik. Wegen des hohen Silberagios kam es zu einem großen Abfluss an europäischen Silbermünzen, vornehmlich nach Ostasien und Übersee. Zugleich legte die Erschließung großer Goldvorkommen in Kalifornien und Australien den Wechsel zur Goldwährung nahe.
Österreich entschloss sich für die Beibehaltung der Silberwährung und suchte Anschluss an den seit 1834 bestehenden Deutschen Zollverein. Die Zollvereinsstaaten hatten bereits 1837 mit dem Münchener Vertrag die Vereinheitlichung der Währungssysteme in Angriff genommen. Zwanzig Jahre später verzichtete Österreich im Wiener Münzvertrag von 1857 auf den Conventions-Münzfuß und passte seinen Gulden dem norddeutschen Taler an. Für die neue "Österreichische Währung" galt der 45-Gulden-Fuß. Ein Gulden war nach dem für die Vereinswährung verbindlichen Dezimalsystem in 100 Kreuzer unterteilt und als Münzgewicht das Pfund zu 500 Gramm festgelegt.
1867 trat Österreich wieder aus dem Münzverein aus und wandte sich stärker der 1865 von Frankreich, Belgien, der Schweiz und Italien gegründeten "Lateinischen Münzunion" zu.
Die Ausprägung von Goldmünzen zu 8 und 4 Gulden, die 20 und 10 Francs entsprachen, war ein erster Schritt in Richtung Goldwährung. Der für 1870 geplante Übergang kam aber wegen der nach wie vor ungeordneten österreichischen Währungsverhältnisse nicht zustande.
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