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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kriege- erfolge und niederlagen des französischen heeres unter ludwig



Die Kriege, die unter Ludwig XIV geführt wurden, bezeichnet man als "Kabinettskriege", da sie alle zu Beginn in den Arbeitsräumen entworfen und geführt wurden. Das Kämpfen wurde von Berufsheeren übernommen. Der Sonnenkönig wollte, wie wirtschaftlich, auch militärisch Frankreich zur Vormachtstellung in Europa ausbauen. Besonders bedroht fühlte er sich von den Habsburgern, da sich deren Reich über die iberische Halbinsel nach Spanien im Süden Frankreichs und bis in die spanischen Niederlande im Norden Frankreichs erstreckte Zu Beginn seiner Regentschaft war der Sonnenkönig militärisch erfolgreich, doch die Wende trat um 1700 ein, da sich viele europäische Herrscher und Fürsten durch Ludwigs strenge Herrschaft und hochgesteckten Ziele bedroht fühlten und sich untereinander zu Bündnissen gegen Frankreich zusammen schlossen.

Ludwigs Kriegsminister Marquis von Louvois baute ein 300 000 Mann starkes Heer auf, das aus bestens ausgebildeten, gut bewaffneten und Kampf erprobten Soldaten bestand. 1667 kam es erstmals zum Einsatz im Devolutionskrieg. Ludwig beanspruchte das Erbe seiner Frau Maria Theresia, die spanischen Niederlande, für sich da sie die Tochter Philipps IV von Spanien war. Ein Jahr später kam es schließlich zu einer zwangsläufigen Lösung, da Ludwig eine Allianz( bestehend aus England, Holland und Schweden) gegen sich hatte. Ludwig wurde zum Frieden von Aachen gezwungen. Er erhielt zwölf Festungen in Flandern und im Hennegau. Als Gegenleistung musste er die Franche-Comté, die sein Heer kurz zuvor erobern konnte, wieder abgeben.

1672 fing er wieder Krieg mit Holland an der sechs Jahre dauern sollte. Diesmal wurde Holland von den Brandenburgern, Spanien und England unterstützt. 1678 wurde der Krieg mit dem Frieden von Nimwegen beendet. Die Auswirkungen waren unbedeutend: es blieb fast alles bei alten, nur Frankreich erhielt einige Befestigungen in Flandern und, die im Devolutionskrieg verlorene Franche-Comté. 1677 begann Frankreich sich mit großem Engagement in Nordamerika und Indien Kolonien einzuverleiben.

1679 fiel das französische Heer in Elsass und Lothringen ein und Frankreich konnte dadurch einige Teile in Besitz nehmen. 1681 nahm Ludwig Strassburg in Besitz. Als 1688 der pfälzische Kurfürst Karl, der keinen Erben hatte starb, stellte Ludwig Ansprüche auf das Erbe, da seine Schwägerin die Schwester des Kurfürsten war und löste somit den Pfälzischen Erbfolgekrieg aus. Frankreich musste neun Jahre lang gegen die Große Allianz, die aus dem deutschen Reich, England, Holland und Savoyen bestand, kämpfen. Nach Jahren der Verwüstung wurde im Friede von Rijswijk Frankreich Elsass zugesprochen. Hierbei zeigte sich bereits, dass sich Frankreich nicht als europäische militärische Vormachtstellung behaupten konnte.

Aber Ludwig wollte das nicht einsehen. Sein letztes großes militärisches Unternehmen war der spanische Erbfolgekrieg. Ludwig bezog Position auf Seiten seines Enkels Philipp, des Herzogs von Anjou, in den Erbstreitigkeiten und um die Thronfolge in Spanien. Ludwig wollte, dass Philipp das gesamte Erbe für sich beanspruchte und sich dann mit Frankreich in der Personalunion zusammen schliesse. Allerdings fürchteten die anderen europäischen Großmächten eine Ausweitung des Geschlechts Bourbon, das sich nun von Frankreich nach Spanien erstrecken sollte.

So kam es 1701 zum Spanischen Erbfolgekrieg. Wieder stand Frankreich eine Allianz europäischer Großmächte gegenüber. 1713 wurde der Krieg beendet mit den Auswirkungen, dass Philipp von Anjou spanischer Thronfolger wurde. Somit hatte Ludwig sein Ziel, einen Bourbonen, seinen Enkel, auf Spaniens Thron zu setzen, erreicht. Weiters wurde im Frieden von Utrecht besiegelt, dass Ludwig einige Gebiete in Nordamerika an England abgeben musste. Eine Personalunion zwischen Ludwig und seinem Enkel wurde aber verboten.
Die vielen Jahre des Krieges, die teure Ausrüstung der Armee, die kostspielige Hofhaltung und einige Missernten haben Frankreich an den Rand des Staatsbankrotts geführt.


5. Religion

Was die Religion und den Glauben betraf war Ludwig sehr intolerant. Er versuchte die Sonderstellung der Hugenotten aufzuheben. Dies tat er indem er 1685 das Edikt von Nantes widerrief. Dieses sicherte den Hugenotten Religionsfreiheit und Schutz. Diese Sanktion gegen eine nicht katholische Minderheit fand bei seinen Untertanen großen Anklang, schmälerte aber Frankreichs Ansehen ein Europa beträchtlich. Weiters zwang er anders Gläubige zum Christentum überzutreten. Widersetzten sie sich, drohten ihnen schwere Strafen und Maßnahmen, zum Beispiel die Verurteilung zum Galeerenruderer.

Anderen Religionen war die Religionsausübung, Versammlungen und die Auswanderung verboten. Ludwig schikanierte, bedrohte und machte anders Gläubigen das Leben zur Hölle, dass unter seiner Regentschaft ca. eine Million Glaubensflüchtlinge Frankreich verließen, mit ihnen auch ca. 200 000 Hugenotten. Dies beeinträchtigte die Wirtschaft gehörig, da die Hugenotten meist wohlhabendere Bürger und ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor waren.

 
 

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