Die SPD die auch während des ersten Weltkrieges auf innere Reformen, u.a. Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts beharrt, sorgte zu Beginn des Jahres 1917 für einen Verständnisfrieden mit dem Zentrum und den Linksliberalen.
Im Juli 1917, bei der Verabschiedung der Friedensresolution des Reichstages, war die SPD bereits die treibende Kraft in der Politik des Deutschen Reiches.
Im Oktober 1918 bildete der damalige Reichskanzler Max von Baden eine Mehrparteienregierung, der erstmals auch die SPD beitrat.
Infolge des Ausbruches der Novemberrevolution am 9. November 1918, übertrug Max von Baden dem SPD-Parteivorsitzenden Friedrich Ebert das Amt des Reichskanzlers. Dies hatte die Auswirkung, dass die SPD die volle Regierungsgewalt hatte.
Ebenfalls wurde am 9. November 1918 von Philipp Scheidemann, an der Seite von Friedrich Ebert, die "Deutsche Republik" ausgerufen.
Anschließend wurde die Reichsregierung gebildet, die gewissermaßen ein Rat der Volksbeauftragten sein sollte. Der Rat der Volksbeauftragten wurde aus jeweils drei SPD- und drei USPD- Vertretern und zudem Friedrich Ebert als Vorsitzenden gebildet.
Dieser setzte sogleich eine Reihe von traditionellen sozialdemokratischen Forderungen in die Praxis um. Welche waren, das allgemeine und gleiche Wahlrecht, zudem das Frauenwahlrecht und das Verhältniswahlsystem für alle Parlamente, sowie verschiedene sozialpolitische Reformen wie etwa der Achtstundentag.
Allerdings blieb die Umsetzung eines revolutionären und sozialistischen Gesellschaftskonzepts, wie die gesellschafts- und wirtschaftspolitische Umgestaltung oder der Eingriffe in die alten Militär- und Verwaltungsstrukturen, aus.
Es war eher das Gegenteil der Fall, nämlich ging Friedrich Ebert einen Pakt mit den alten Mächten, wie zum Beispiel General Groener ein, um einen revolutionären Umsturz verhindern zu können.
Aus Unzufriedenheit mit diesem äußerst gemäßigten Kurs schied die USPD im Dezember 1918 aus dem Rat der Volksbeauftragten aus.
Aus den Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung, die von USPD wie Spartakusbund bzw. KPD gleichermaßen abgelehnt worden war, ging die SPD im Januar 1919 mit knapp 38 Prozent als stärkste Partei hervor.
Infolge dessen wurde Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten gewählt und Philipp Scheidemann zum Ministerpräsidenten der provisorischen Regierung.
Nun bildete Philipp Scheidemann eine Koalition aus der SPD, dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Diese Koalition war die sogenannte Weimarer Koalition.
Bereits im Juni 1919 trat Philipp Scheidemann aus Protest gegen den Versailler Vertrag wieder zurück und zudem wurde Gustav Bauer sein Nachfolger als Ministerpräsident bzw. Reichskanzler.
Diese Regierung hatte zur Folge, dass Gustav Bauer im März 1920 auf Grund des Kapp-Putsch, zurücktreten musste. Zugleich verlor die SPD an Wahlstimmen, wobei die USPD an ihnen gewann, wodurch die SPD in die Koalition gehen musste.
Im Oktober 1920 spaltete sich die USPD, wobei sich die Mehrheit der KPD anschloss und der Rest 1922 der SPD beitrat. |