Attika, mit der Hauptstadt Athen liegt im So Mittelgriechenland. Das Gebiet ist kleiner als Vorarlberg, aber dennoch entwickelte es in der Antike einen eigenen Stadtstaat (Polis). Über die Anfänge der attischen Geschichte gibt es nur sagenhafte Überlieferungen. Angeblich ist das Gebiet durch König Theseus zu einem Staat zusammengeschlossen worden in dem man mehrere Fürsten unterworfen hat.
Das Königtum (Monarchie) wurde 683 v. Chr. beseitigt und durch eine Adelsherrschaft (Aristokratie) ersetzt. An die Spitze des Staates traten nun 9 Archonten. Es war dies ein Amt das nur von Adeligen bekleidet werden konnte. Die Amtsdauer betrug ein Jahr. Daneben gab es einen Adelsrat (Areoparg) deren ehem. Archonten beigetreten sind. Er hatte die Aufsicht über den gesamten Staat und er hatte auch die Blutsgerichtbarkeit zu seinen Füßen. Im Laufe der Zeit kam es in Athen zu immer größeren sozialen Spannungen. Die Kleinbauern hatten unter dem großen Druck der Kolonien zu leiden die das Getreide viel billiger nach Athen liefern konnten. Die attischen Bauern konnten ihr Getreide nicht mehr absetzen und gerieten daher in Schulden. Die Großgrundbesitzer konnten sich noch rechtzeitig in Wein und Oliven umstellen. Wenn ein Bürger seine Schulden nicht bezahlen konnte verlor er sein Land und damit auch sein Bürgerrecht, im schlimmsten Fall konnte er auch als Sklave ins Ausland verkauft werden. Dies führte zu einer Schwächung des Staates und somit war eine Reform nötig geworden. 621 v. Chr. wurde Drakon beauftragt die inneren Spannungen abzubauen Er ließ das geltende ionische Recht aufschreiben womit die Rechtssicherheit erhöht wurde.
Für diverse Vergehen wurden schwere Strafen ausersehen. (Drakonische Strafen).
Die Spannungen der sozialen Schichten konnten durch die soziale Reform nicht abgebaut werden. Es wurde daher 594 v. Chr. Solon zu Archon berufen. Er erhielt besondere Vollmachten um einen Ausgleich herbeizuführen. (Solonische Gesetzgebung). Alle Schulden wurden erlassen. Ins Ausland verkaufte Schuldner wurden zurückgeholt vielfach auch zurückgekauft.
Das Gewerbe wurde sehr gefördert um Arbeit zu schaffen für Die, die keinen Grundbesitz mehr hatten. So entstand die Schicht der Händler und Handwerker (Theten).
Die gesamte Grundbesitzende Bürgerschaft wurde in drei Klassen eingeteilt, je nach dem Betrag der Klassen:
1. Klasse:
Sie ernteten mehr als 500 Scheffel auf ihrem Grund und Boden. Sie waren verpflichtet die Flotte auszurüsten und öffentliche Feste zu finanzieren.
2. Klasse:
Die Ernte betrug 300 - 500 Scheffel. Im Krieg dienten sie als Reiter.
3. Klasse:
Ernte: Weniger als 300 Scheffel. Im Krieg dienten sie als Fußvolk. Die, die Krieger der waren, mußten sich selber ausrüsten. sie erbrachten erhebliche Leistungen für den Staat: Dafür besaßen sie aber auch politische Rechte.
Aus allen drei Klassen wurde der Rat der 400 gewählt, der die Aufgabe hatte Gerichtsbeschlüsse zu verfassen. In der Folge wurden die Gesetze durch Aufheben mit der Hand in der Volksversammlung beschlossen (Eklesia). Das Achontat und der Areoparg blieben der 1. Klasse vorbehalten. Die Theten hatten keinerlei politische Rechte. Für sie gab es aber auch keine Kriegsdienstpflicht. Diese Staatsform nennt man Timokratie: Die politischen Rechte sind nach dem Reichtum abgestuft. Durch die Reformen Solons ist die Unruhe in Athen nicht beseitigt worden. Dem Adel war die Reform zu radikal. Die Bauern hatten auf eine völlige Aufteilung von Grund und Boden gehofft. Solon verließ daraufhin für 10 Jahre Athen.
Um 560 v. Chr. schwang sich Peisistratos, gestützt auf die Kleinbauern zum Tyrannen auf. Die Tyrannis bedeutete keine Abschaffung der Gesetze Solons. Es wurde nur der Adel aus dem politischen Leben ausgeschaltet. (Der Tyrann stützt sich immer auf die unteren Schichten, der König auf den Adel). Peisistratos konnte durch seine Reformen den inneren und äußeren Frieden sichern. Durch seine wirtschaftlichen Maßnahmen wurde der Wohlstand sehr gefördert. Es wurde eine staatliche Münze gepreßt. Auf der Vorderseite war die Stadtgöttin Athene gepreßt. Im Bereich der Dardanellen wurde die Kolonie Sigeion errichtet um die Getreideanlieferungen nach Athen sicherzustellen.
Auf Peisistratos kamen seine Söhne Hippias und Hippiarchos. Hippiarchos wurde ermordet und in der Folge lastete die Tyrannis von Hippias zur schweren Last in Athen. 510 v Chr. wurde er mit Hilfe von Sparta aus Athen vertrieben.
In Athen kam es danach neuerlich zu einer schweren Krise, die darauf beruhte das die verschiedenen Bevölkerungsgruppen ihre eigenen Interessen verfolgten. Es waren dies die Großgrundbesitzer an der Küste, die Kleinbauern im Gebirge, und die Gewerbetreibenden in der Stadt. Es war eine neuerliche Reform notwendig geworden. Es entstand die Phylenordnung des Kleisthenes. Es wurde zunächst den Theten das Bürgerrecht gegeben und das Land wurde in Phylen geteilt. Es wurde jedem 1/3 Küstenland, 1/3 Berggebiet und jedem 1/3 Stadtgebiet zugeteilt. Es waren demnach alle Bevölkerungsgruppen zusammengefaßt. Jeder Phyle entsandte 50 Ratsherren in den neuen Rat der 500 und stellte je einen Strategen. Er hatte die Aufgabe das attische Heer zu führen. Kleisthenes führte das Scherbengericht ein (Ostrokismos). Jeder der verdächtig war seine eigenen Interessen zu verfolgen wurde des Landes verwiesen. In der Volksversammlung wurde der Name des mißliebigen Mannes auf einen Tonscherben geritzt. Kamen 6000 tausend Tonscherben zusammen mußte der Betreffende die Stadt verlassen.
Im Jahre 486, zur Zeit der Perserkriege ist eine weitere Verfassungsreform durchgeführt worden. Das Archontenamt wurde nun durch das Los bestimmt. Es wurde damit bedeutungslos. Die militärische Macht verlagerte sich zu den Strategen, die weiterhin wählen und gewählt werden durften. (Wiederwahl). Männer mit bedeutenden Fähigkeiten waren somit in der Lage das Gesicht ihrer Stadt auf lange Sicht z u prägen.
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