Mitte Juli 1918, als weiße Truppen sich unerwartet Jekaterinburg im Ural, wo der Zar mit seiner Familie seit seiner Abdankung im Exil lebte, näherten, erhielten die dortigen Soldaten die Instruktion die zarische Familie zu töten. Die Morde ereigneten sich am 17. Juli um ca. 2 Uhr nachts. Pawel Medwedew, der Hauptmann der Einheit der die Romanows bewachte
beschreibt den Hergang der Hinrichtung:" Der Zar, die Zarin, die vier Töchter des Zaren, der Arzt, der Koch und der Diener kamen aus ihren Zimmern. Der Zar trug den Zarewitsch in seinen Armen. Der Herrscher und der Thronerbe trugen Militärhemden und Fellmützen. Die Zarin und ihre Töchter trugen Kleider, aber keine Mäntel. Der Herrscher ging mit dem Thronfolger voraus.
In meiner Gegenwart gab es keine Tränen, keinen Seufzer und keine Fragen. [...] Sie wurden in das Eckzimmer neben der verschlossenen Vorratskammer geführt. Jurowskij befahl Stühle zu bringen. Die Kaiserin setzte sich vor die Wand, in der die Fenster waren- näher zur rückwärtigen Säule des Bogens. Hinter ihr standen drei ihrer Töchter, der Kaiser befand sich in der Mitte, neben dem Thronerben, und hinter ihm stand Dr. Botkin. Das Dienstmädchen [...] stand links [...].Neben ihr stand eine der Töchter. Das Hausmädchen hielt ein Kissen im Arm. Die Töchter des Zaren hatten kleine Kissen mitgebracht, eines davon legten sie auf den Sitz des Stuhles für den Thronfolger, das andere auf den Stuhl ihrer Mutter. Gleichzeitig betraten elf Männer den Raum [...]
Als er wieder ins Haus ging, waren zwei bis drei Minuten vergangen. Als er in das Zimmer ging, sah er alle Mitglieder der Zarenfamilie mit zahlreich Wunden am Körper auf dem Boden liegen. Blut strömte über den Boden. Der Zarewitsch war noch am Leben- und stöhnte. Jurowskij ging zu ihm hinüber und schoss aus kürzester Entfernung zwei- bis dreimal auf ihn. Der Zarewitsch wurde still.
>Bei diesem Anblick wurde mir speiübel<
Die Leichen wurden nach draußen zu den Lastwagen auf Bahren getragen, die aus einem Hemd bestanden, das über zwei Stangen [...] gespannt war." Jurowskij beschreibt den Hergang wie man die Leichen entfernt. "Die Leichen wurden in eine Grube gelegt, [...] und mit Schwefelsäure überschüttet um sie unkenntlich zu machen." und "der Ort der Grube bleibt ein Geheimnis".
Erst Anfang der 90er Jahre wurden die sterblichen Überreste der Romanows gefunden und identifiziert und schließlich feierlich beigesetzt. Viele Legenden hatten sich während der Jahrzehnte um die tragischen Morde und das mysteriöse Verschwinden der Leichen gebildet, z.B. die jüngste Tochter des Zaren, Anastasia, habe die Mordnacht überlebt.
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