Um 1850 begann die erste große Entwicklungsphase.
Die Gründerjahre (bis 1914) wurden stark von der wirtschaftlichen Krise und Zusammenbrüchen gekennzeichnet und somit als "hektisch" beschrieben.
Die Bergbaulinie verschob sich weiter in den Norden in Richtung Bochum und Gelsenkirchen und die ersten Großzechen entstanden
Der Aufschwung wurde weiter durch die Ausweitung des Verkehrssystems vorangetrieben. Die Hellwegzone entwickelte sich zum Zentrum der Stahlindustrie bei Duisburg und Dortmund. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kohleeisensteinförderung im mitten des Ruhrgebiets eingestellt. So stieg die Abhängigkeit von Importerzen von den sog. "Billig- Anbietern" der Welt. Die Lage zu Wasserstraßen wurde äußerst wichtig. In dieser Zeit verlor die Mitte des Ruhrgebiets an Bedeutung und der östliche Teil konnte seinen Nachteil durch den Dortmund-Ems-Kanal ausgleichen.
1870 hatte der Kohlebergbau die Emscher überschnitten und erreichte 1900 sogar die Lippe. Die Städte Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen,. Unna und Hamm waren jetzt auch Teil des Ruhrgebietes.
Eine schwere Krise für das Ruhrgebiet war auch der 1. Weltkrieg. Es wurde zwar während des ersten Weltkrieges nicht zerstört, es litt aber trotzdem an den Folgen.
Von 1923 bis 1925 gab es eine Ruhrbesetzung, da es Auseinandersetzungen um die Zahlung deutscher Reparationen gab. Es kam zum "Ruhrkampf". Das war ein passiver Widerstand der Arbeiter, die aufhörten zu arbeiten um die französischen Besatzer dazu zu bringen, abzuziehen. Die Wirtschaftskrise verschärfte sich dramatisch und die finanziellen Leistungen für die zwei Millionen Arbeitslosen, die der passive Widerstand zur Folge hatte, führten zum Ruin der Staatsfinanzen sowie zu einer raschen Inflation.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Ruhrgebiet stark zerstört. Das Ruhrgebiet war Hauptangriffsziel alliierter Bombenangriffen, dadurch war die Wirtschaft, nach Ende des zweiten Weltkrieges sehr geschwächt. Bis 1955 war das Ruhrgebiet britisch besetzt. Trotz dieser Besetzung hatte es in dieser Zeit die höchste Produktion.
Doch infolge dieser Überproduktion und Absatzschwierigkeiten von Steinkohle und Eisen musste die Steinkohleförderung in den 60-er Jahren drastisch reduziert werden. Durch den gesättigten Markt ist der Absatz im Innland zurückgegangen. Weltweite Überproduktion an Stahl und Konkurrenz von "Billig-Anbietern" machten der Stahlkrise schwer zu schaffen. Die Stahlunternehmen versuchten durch Hinwendung zur Produktion höherer Stahlqualitäten oder durch Standortverschiebungen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
|