Die intensivierten Kriegsvorbereitungen seit 1936 führten zu einer Umstrukturierung und Ausweitung des Lagerwesens. Die bestehenden Lager, die zum Teil im militärischen Aufmarschgebiet lagen, wurden mit der Ausnahme Dachaus aufgelöst und neue, größere Lager nach strategischen Gesichtspunkten und in Hinblick auf einen gewinnbringenden Arbeitseinsatz der Gefangenen dezentral erbaut: Sachsenhausen (1936), Buchenwald (1937), Flossenbürg und Mauthausen (1938) sowie Ravensbrück (1939) und das vergrößerte Lager Dachau bildeten nun das KZ-Lagersystem. Die Konzentrationslager wurden zunehmend zu Stätten der Zwangsarbeit, mittels derer die SS versuchte, die Arbeitskraft der Lagerhäftlinge für militärische und zivile Bauvorhaben des Regimes auszunutzen und ihre eigene Stellung zu stärken. Etwa ein Drittel der Häftlinge wurde als Arbeitssklaven in angesiedelten Lagerwerkstätten und SS- eigenen Ziegeleien und Steinbrüchen ausgebeutet. Die Konzentrationslager waren zu Orten wirtschaftlicher Ausbeutung und fest institutionalisierten Instrumenten der politischen und rassistischen Repression geworden.
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