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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Bedeutung israels



Von großer Bedeutung für die Geschichte des Judentums ist der Holocaust, der zur Gründung des Staates Israel beitrug. In der Vorstellung vieler Juden verbinden sich Holocaust und Staatsbildung zu zwei aneinander gekoppelten, tiefreligiösen Symbolen, die für Tod und Wiedergeburt stehen. Seit der Gründung des Staates bilden den reformerischen und den konservativen Strömungen zwei verschiedene Pole, wobei orthodoxe Rabbiner eine besondere Stellung in den religiösen Institutionen Israels einnehmen. Darüber hinaus üben religiös-orthodoxe Gruppen durch die Nationalreligiöse Partei Einfluß auf die politischen Entscheidungen aus.
udentum, konservatives, traditionalistische Bewegung der Juden. Während Zacharias Frankel als geistiger Vater des konservativen Judentums gilt, übte Salomon Schechter, der am Jewish Theological Seminary of America tätig war, zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen entscheidenden Einfluß auf die Bewegung aus. Konservative Juden, die der Halacha eine zentrale Stellung beimessen, sind jedoch verglichen mit den Befürwortern des orthodoxen Judentums eher bereit, ihre Vorschriften den sich verändernden sozialen und wirtschaftlichen Umständen anzupassen. Dabei betonen sie die Tatsache, daß sich das Judentum in den entscheidendsten Phasen seiner Geschichte, trotz eines regen Austausches mit den umgebenden Kulturen, seinen Grundethos bewahrt habe. Auch erkennen sie die Ergebnisse der modernen Exegese an. Als 1980 eine Mehrheit für die Priesterweihe der Frau stimmte, stellten einige der führenden Rabbiner fest, daß diese Entscheidung die Vorschriften der Halacha verletze, spalteten sich schließlich von der Bewegung ab und bildeten die Vereinigung für traditionelles Judentum.
Bedeutung erlangte das konservative Judentum in Israel und Großbritannien, wo es unter seinem hebräischen Namen "Masorti" bekannt ist. Zwar griff die Bewegung auch auf andere Gebiete über, ihre Anhängerschaft stellt jedoch nur in Nordamerika einen bedeutenden Anteil an den Besuchern der Synagogen (nämlich ungefähr ein Drittel) dar.
Reformjudentum, seit dem 19. Jahrhundert bestehende Erneuerungsbewegung unter den Juden. Im frühen 19. Jahrhundert bemühten sich deutsche Reformer, wie z. B. Israel Jacobson, um eine Neubelebung des öffentlichen Gottesdienstes, indem sie seine Bedeutung erhöhten, veraltete Praktiken abschafften, Gebete und eine wöchentlich stattfindende Predigt in der Landessprache einführten sowie Chor- und Orgelmusik und die Konfirmation ins Programm aufnahmen. Zwar suchten sie sich durch eine Berufung auf die traditionelle Autorität zu rechtfertigen, es wurde jedoch schon bald offenbar, daß sie sich nicht an Normen und Formulierungen des Talmud gebunden sahen. In diesem Sinne schafften sie Gebete zugunsten eines persönlichen Messias ab und führten die kritisch-historische Leseweise jüdischer Texte, einschließlich der Bibel, ein.
Die klassischen Formulierungen der Reformen entstanden innerhalb des amerikanischen Judentums unter der Leitung von Isaac Mayer Wise auf den "öffentlichen Foren" in Philadelphia (1869) und Pittsburg (1885). Auf dem 1937 abgehaltenen Columbus Forum wurde eine größere Ausgewogenheit zwischen den allgemeinen und besonderen Aspekten des Judaismus sowie eine Bejahung des Zionismus erreicht.
Das San Francisco Forum von 1976 behandelte die Auswirkungen des Holocaust und der Existenz des Staates Israel. Das Hebrew Union College ordinierte Sally Priesand als erstes weibliches Mitglied des Rabbinats zum Rabbi (1972). Die Einstellung den Mischehen gegenüber lockerte sich, und im Jahre 1983 wurde von der Central Conference of American Rabbis der Beschluß erlassen, daß jeder, der ein jüdisches Elternteil nachweisen könne, als Jude anerkannt werden solle.
In den Vereinigten Staaten macht der Anteil der reformierten Juden etwa 35 Prozent und in Großbritannien 15 Prozent der jeweiligen Synagogengemeinschaft aus. In Israel ist das reformierte Judentum zwar aktiv, wird jedoch offiziell nicht anerkannt.
Die Begriffe "Liberales" und "Reformiertes" Judentum werden in den meisten Ländern synonym verwendet. Allerdings bezieht sich in Großbritannien der Begriff "Liberal" auf die um 1909 von Lily Montagu und Claude Montefiore gegründete Bewegung, die sich von dem Reformjudentum durch ihre radikal fortschrittlichen Anschauungen bezüglich Tradition und Ritus unterscheidet.
Judentum, orthodoxes, streng religiöse Glaubensrichtung der Juden. Der Begriff "orthodox" wurde zum ersten Mal 1807 von deutschen Reformatoren zur Bezeichnung ihrer traditionalistischen Gegner verwendet. Innerhalb des Judentums bezeichnet er jene Gläubigen, die die Halacha (jüdische Gesetzeslehre) als verbindlich ansehen. In Israel ist sie die einzige offiziell anerkannte Richtung des Judentums und verleiht ihren Gesetzesgelehrten, den Rabbinern, das alleinige Recht der Eheschließung sowie Statusbestimmungen der Juden. Außerhalb Nordamerikas ist die große Mehrheit des Weltjudentums, das einer religiösen Organisation angehört, dem orthodoxen Judentum zuzurechnen.
Die "moderne" oder "zentristische" Orthodoxie (Neo-Orthodoxie), als deren Begründer Samson Raphael Hirsch mit seinen Untersuchungen zu Thora und die Landessitte gelten kann, strebt eine Synthese zwischen Tradition und zeitgenössischer Kultur an. Die litauischen Yeshivot (Talmudschulen), die den Wert eines intensiven Studiums des Talmud betonten, die Musarbewegung Israel Salanters, die der ethischen und geistigen Disziplin jedes einzelnen große Bedeutung beimaßen, die Chassidim, die eine mystische Meditation und eine lebendige Frömmigkeit pflegten sowie die Tradition der Sephardim trugen zur Vielfalt der zeitgenössischen jüdischen Orthodoxie bei.
Obwohl es einige jüdische Organisationen gibt, die das orthodoxe Judentum vertreten wie z. B. das israelische Hauptrabbinat, die Konferenz Europäischer Rabbiner und den Rabbinische Rat von Amerika, existiert kein allumfassendes leitendes Organ. Die Vorschriften der Halacha werden von den einzelnen "Thoraweisen", die für ihre Gelehrsamkeit und Frömmigkeit bekannt sind, ausgelegt. Diese Vorschriften umfassen u. a. rituelle Angelegenheiten, Fragen zur Erhaltung des Friedens sowie der medizinischen Ethik, der Bürgerrechte und des gesellschaftlichen Status der Frau. Nach orthodoxer Auffassung legen die Weisen die Thora im Geiste der jeweiligen Generation aus. Das Gesetz gilt als von Gott geschaffen und ewig gültig.
Jüdische Kunst und Architektur Kunstgegenstände und Architektur, die im Dienste des jüdischen Glaubens stehen oder in Verbindung mit den kulturellen Traditionen des Judentums entstanden sind. Von der althäbräischen Kunst Palästinas bis heute wird jüdische Kunst und Architektur unter gläubigen Juden auf der ganzen Welt gepflegt.

 
 

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