Sophie, Gisela, Rudolf, Marie-Valeriebr />
Elisabeth unterschied sich wesentlich von zeitgenössischen Frauen, da sie absolutes Desinteresse an familiären Angelegenheiten zeigte. Mit der Erziehung der eigenen Kinder war die Kaiserin überfordert. Für die Kinder einer Kaiserfamilie galt das allgemeine Erziehungssystem. Sie bekamen Unterricht von Hauslehrern und die Erziehung übernahmen Gouvernanten und Kindermädchen.
Am 5. März 1855 wurde das erste Kind Sophie geboren. Nur 1 Jahr später, am 15. Juli 1856, kam Gisela auf die Welt. 1857 wurde die 2jährige Sophie jedoch ernsthaft krank und starb schließlich. Daraufhin konnte Sissi tagelang nichts essen und sperrte sich alleine in ein Zimmer ein. Franz Joseph hatte Sorgen, da er noch immer keinen Sohn als Thronerben hatte. Im Dezember 1857 stellten sich die lange erwarteten Zeichen einer neuen Schwangerschaft ein. Am 21. August 1858 kam Kronprinz Rudolf in Laxenburg bei Wien auf die Welt. Für den kleinen Rudolf wurde ein General zur Erziehung bestellt, da er der Nachfolger seines Vaters Franz Joseph werden sollte. Der 5jährige Rudolf beherrschte bereits 4 Sprachen. Er war Elisabeth in vielen Beziehungen sehr ähnlich, sie kümmerte sich kaum um ihn, doch er verehrte seine Mutter. Am 22. April 1868 brachte Elisabeth das 4. und letzte Kind, Marie-Valerie, in Ungarn zur Welt. Sie war Sissis Lieblingskind, der sie alle Liebe und Fürsorge widmete. Das schrecklichste Ereignis in der Ehe des Kaiserpaares passierte am 31. Jänner 1889. Der Kronprinz Rudolf erschoß in Mayerling zuerst seine Geliebte Mary Vetsera und danach sich selbst. Rudolf litt an schweren Depressionen. Der erst 30jährige Kronprinz sprach von seinem nahen Tode, doch niemand nahm ihn ernst. Der Selbstmord, dessen Beweggründe Elisabeth nie kennenlernte, ließ sie mehr und mehr über ihr eigenes Leben nachgrübeln, und verzweifeln. In der kaiserlichen Familie herrschte Weltuntergangs-stimmung. Mit Rudolfs Tod schien Österreich-Ungarns Zukunft gestorben.
|