Abschließend ist festzustellen, daß die anfänglich als Schlag gegen die das Mutterland bedrohende persische Reichsflotte geplante Ionienfahrt durch die samische Flottenkonferenz eine neue Bedeutung erhielt. Während sich für Athen eine Entwicklung zur Flottenhegemonie abzuzeichnen begann und sich die Machtverhältnisse aufgrund der Aufnahme der Inselioner in die hellenische Symmachie deutlich zugunsten Athens verschoben, ist bezüglich Sparta zu erkennen, daß diesem zumindest die Hegemonie über die Flotte langsam zu entgleiten begann. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und im Kapitel 3 erläutert.
Im Hinblick auf die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes 478/77 vertrete ich die Ansicht, daß die Keimzelle dieser Symmachie unter Athens Führung in der Konferenz von Samos und den darauf folgenden Aktionen begründet liegt, insbesondere der Belagerung von Sestos und der damit einhergehenden Annäherung von Athenern und Ionern. Die Perserkriege lancierten Athen zur Großmacht und machten es schließlich zur Rivalin Spartas. Der Rückhalt der ionischen Kontingente, die wahrscheinlich auch den Ausschlag zum Hegemoniewechsel 487/77 gegeben haben, ebnete Athen entscheidend den Weg zum Seebund.
Somit hatte die Konferenz eine Entwicklung in den Machtverhältnissen Griechenlands initiiert, welche die Innen- und Außenpolitik der Griechen für mehr als ein Jahrhundert nachhaltig beeinflussen sollte.
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