Unter den Polen herrschte keine Einigkeit.
Wichtige Teile der einflußreichen Szlachta, vor allem die Magnaten wie Czartoryski, Drucki-Lubecki und andere vertraten die Haltung, daß es für Polen von Vorteil ist, sich zumindest mit der russischen Besatzungsmacht gutzustellen und unter ihrer Obhut auf bessere politische Möglichkeiten zu warten. Besonders die oben erwähnten Vertreter bekleideten wichtige Ämter, Drucki-Lubecki war Wirtschaftsminister, und versuchten ihr Land bestmöglich voran zu bringen. Eine Revolution war für sie eine unvorstellbare und vor allem selbstmörderische Idee.
Der Kleinadel und viele Bürger der Städte organisierten sich dagegen zu kleineren, größtenteils geheimen Vereinigungen. Sie waren oft radikal und vertraten vehement die Ideale der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Sie standen für die Befreiung ihres Landes und die Befreiung der Bauern.
Noch geheimer waren die studentischen Gruppen, die durch radikale philosophische und pathetisch-patriotische Haltung auffielen. Sie fanden ihre Vorbilder im europäischem Ausland z.B. in Frankreich und bei den deutschen Burschenschaften. Einer der prominentesten Mitglieder einer solchen studentischen Gemeinschaft war Adam Mickiewicz später Literat und Verfasser des polnischen Epos " Pan Tadeusz".
Innerhalb der polnischen Armee zeigten sich die Gruppen kämpferisch. In den Offizierskorps war der Drang nach Revolution besonders groß.
Zwei weitere große Gruppen stellten die Freimaurer, sowie die patriotische Gesellschaft dar. Die patriotische Gesellschaft ging aus politisch Tätigen hervor, die bereits für den Fall einer Möglichkeit zur Befreiung des Landes konkrete Verbindungen ins Ausland knüpften.8
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