Die Chou, ein Volksstamm im Osten Chinas wenden sich gegen die Herrschaft der Shang und eignen sich das Shang-Gebiet an. Die Shang-Dynastie, die Chou-Dynastie und die folgende Zeit der streitenden Reiche gehören insofern zusammen, als in diesem Zeitraum die Grundlagen für das kulturelle und politische Zusammenwachsen des chinesischen Volkes gelegt wurden. Von besonderer Bedeutung ist das Auftreten von Philosophen, deren Gedanken bis in die Gegenwart nachlebten. Ihr Auftreten fällt mit dem Abstieg der Chou-Dynastie zusammen. Die Philosophen beschäftigten sich mit existentiellen Fragen der Ausübung von Herrschaft
Der bekannteste Philosoph dieser Zeit ist ohne Zweifel Konfuzius (551 - 479 v. Chr.). Seine Ethik kann mit der des Marxismus verglichen werden. Aufgabe des Staatsoberhauptes war es nach seiner Ethik, einzelnen Reichtum völlig abzuschaffen, beziehungsweise seine gleichmäßige Verteilung zu veranlassen, um so jegliche Armut aufzuheben. Doch nicht soziale Probleme, sondern sein Interesse für die staatliche Ordnung standen im Mittelpunkt seines Gedankensystems. Die "konfuzianischen" Werke waren bis ins 20. Jahrhundert Basis und Maßstab der Ausbildung chinesischer Beamte.
Die konfuzianische Idealfamilie bestand aus 5 Generationen. Eine Frage der materiellen Verhältnisse war der Idealzustand, bei dem die verheirateten Söhne mit ihren Familien im Elternhaus blieben. So kam es bei Aristokraten und reichen Bauern zu sogenannten Clans.
Das Oberhaupt eines Clans hatte das Recht zur Bestrafung. Der Clan wurde zu einer geduldeten Subgesellschaft im Staat.
Ein Sohn hatte für eine chinesische Familie große Bedeutung. Er konnte Ahnen verehren und erhielt den Familiennamen. Jede Familie wollte zumindest einen Sohn haben. War dies auf natürlichem Weg nicht möglich adoptierte man ihn. Die Erbteilung erfolgte zu gleichen Teilen unter den Söhnen. War das Land zu klein, bekam es der Älteste. Seine Brüder konnten also keine Familie gründen.
Es entstand ein hierarchisches Familienmodell, das den Rang jedes Familienmitgliedes definierte. Die höhere Generation stand über der Niedrigeren, das höhere Lebensalter über dem jüngeren, das männliche Geschlecht über dem Weiblichen. In dieses System waren auch Verstorbene eingebunden, sodaß der Tod eines Verwandten je nach dessen Rang ein genau festgelegtes Trauerritual nach sich zog.
Im 9. Jhdt. v. Chr. kommt es zu Rivalitätskämpfen zwischen den Adeligen. Der König verliert seine Macht, ihm bleibt nur die sakrale Funktion. Das Ch'in-Reich unterwirft mit den erstmalig aus dem Westen eingeführten Waffen aus Eisen und mit besserer verwaltungstechnischer und militärischer Organisation seine sechs Rivalen. Während dieser Kämpfe versuchen Nomadenvölker aus dem Norden, die wegen erheblicher Klimastürze nach neuem Lebensraum suchen, in das Land einzufallen. Zum Schutz gegen diese Bedrohungen wurden Forts und Grenzwälle gebaut. Sie werden als Anfänge der "Großen Mauer" gesehen.
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