Die Hansetage waren das leitende Organ der gesamten Hanse. Es war die Hauptversammlung aller Hansestädte.
Bei diesen Versammlungen entschied man über Handelsverträge oder Handelsprivilegien, welche die Hanse so mächtig machten.
Im militärischen Bereich entschied man über Krieg, Frieden oder Blockaden. Nicht selten waren ausländische Stadtvertreter oder Herrscher zugegen, die mit der Hanse über eben diese Dinge verhandelten.
Im Innenpolitischen Bereich entschied man über die "Verhansung"(Ausschluß von Städten aus der Hanse) oder Zulassung von neuen Mitgliedern. Die Verhansung kam meistens nur dann zu Stande, wenn sich eine Stadt zu einem Fürsten bekannt hat oder ihn offenkundig unterstützt.
Innenpolitisch war an den Hansetagen auch ein "Schlichtgericht" zugegen. Sollte es zu Streitereien zwischen Hansestädten kommen, wurde hier der Konflikt aus der Welt geräumt.
Die Hansetag begannen im Jahre 1358 und gingen bis 1669. In dieser Zeit tagte der Rat zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn die politische Situation es nicht verlangte, tagte man eine lange Zeit nicht. Gab es hingegen Krieg oder neue Konflikte, trat die Hauptversammlung zusammen. Dies war allerdings nie einfach, da viele Städte über 300km von Lübeck(Standort der Hansetage) entfernt waren. Oftmals konnten deswegen nur die reicheren Städte einen Vertreter schicken. Die "Politik des leeren Stuhls" die England nach dem 2. Weltkrieg in der EU gegen Frankreich prägte, war damals auch schon in Ansätzen zu beobachten. Größere Städte zwangen eine Hinausschiebung einer Entscheidung durch permanentes Fehlen.
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