hatte nur 125.000 Eingeborene und 10.000 Deutsche Einwohner und war 21/2 mal so groß wie das dt. Reich. Im Jahr 1883 erwarb der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz in Südwestafrika die Bucht Angra Pequena und das dazugehörige Hinterland für 100 Pfund Sterling in Gold und 200 Gewehre von den Hottentotten, um eine Zweigniederlassung seines Handelshauses zu gründen. Diese Erwerbung und nach Absprache mit den Nachbarkolonien der Belgier und Briten, von denen das restliche Land 1884 unter den Schutz Dt. Reiches gestellt wurde.
Da Südwestafrika sehr trocken und zum größten Teil mit Wüste und Dornstrauchsavanne bedeckt ist, war Landwirtschaft kaum möglich (Karakulschafe). Dafür verfügt das Land aber über reiche Bodenschätze. Anfangs baute man vor allem Kupfererz, Blei, Kohle, Marmor und Dioptus ab. Als 1908 ein Eingeborener zufällig in der Namibiawüste einen Diamanten fand, setzte ein Diamantenfieber ein, das einfache Leute, die aus Deutschland ausgewandert waren, reich machte.
Die Schattenseite von Südwestafrika waren die vielen Aufstände von den Hottentotten und Hererostämme. Die von der deutschen Schutztruppe blutig niedergeschlagen wurden. In der Schlacht am Waterberg trieben die Deutschen die Hereros in die Wüste hinaus und rotteten so fast das ganze Volk aus.
Mit Beginn des 1. Weltkriegs wurde auch in der Kolonie der Kriegszustand ausgerufen. Nachdem 80.000 Südafrikaner nur 3.000 Deutschen gegenüberstanden, war die Kolonie von diesen eingenommen. 1990 wurde Namibia als letzte afrikanische Kolonie in die Unabhängigkeit entlassen.
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