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5.1 Stärkung der Kriegsmoral in der Zivilbevölkerung 
 
 
 
Gegen Ende des Jahres 1942 glaubte die Zivilbevölkerung aufgrund der Propaganda  
 
noch an den Endsieg und eine angebliche \"Wunderwaffe\" des Führers. Auf Äußerungen 
 
des Zweifels drohte als Wehrkraftzersetzung auch die Todesstrafe. 
 
Die 1942 einsetzende Bombardierung der deutschen Städte durch die Alliierten sollte 
 
die Moral der Bevölkerung schwächen. Gleichzeitig gab es an den Kriegsfronten schwere 
 
Verluste,z.B. die Kapitulation einer ganzen deutschen Armee vor Stalingrad. 
 
Goebbels inszenierte seine berühmte Propagandaveranstaltung im Berliner Sportpalast 
 
am 18.2.43 - \" Wollt ihr den totalen Krieg? \" - vor ausgewähltem Publikum und vermittelte damit der Bevölkerung wieder Kampfesmoral, Vertrauen und Zuversicht in die deutsche Kriegsführung.  
 
 
 
 
 
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5.2 Belastung der Stadtbevölkerung durch Luftangriffe 
 
 
 
Unter den zunehmenden Luftangriffen, die nach und nach die deutschen Großstädte in 
 
Schutt und Asche legten, litt ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Die Nervenbelastungen 
 
durch die nächtlichen Fliegerangriffe, das Wohnen in den zerstörten Städten, die Versorgungs- 
 
lage wurden immer belastender. Hunderttausende wurden freiwillig oder gezwungener- 
 
maßen in Landgebiete geschickt - evakuiert. Sie trafen dort meist auf Ablehnung der Land- 
 
bevölkerung, die Wohnraum für sie zur Verfügung stellen musste.  
 
Jetzt wurden auch in zunehmendem Maße Frauen dienstverpflichtet zur Arbeit in der Kriegs- 
 
wirtschaft, vor allem der Rüstungsindustrie.  
 
 
 
5.3 Lage der Landbevölkerung 
 
 
 
Die Lage auf dem Land war anders als in den Städten. Vom totalen Krieg war erst wenig 
 
zu spüren, die Luftangriffe trafen die Städte, die Versorgungslage war ausreichend. Durch 
 
den Tauschhandel, die Versuche der Städter, Lebensmittel gegen wertvolle Güter einzu- 
 
tauschen - das sogenannte Hamstern - ging es manchem kleinen Bauern recht gut.  
 
Doch durch die Einberufungen zur Wehrmacht fehlten jetzt auf vielen Höfen die männlichen 
 
Arbeitskräfte. Frauen mussten nun die Bewirtschaftung der Höfe erledigen, nur teilweise 
 
unterstützt von den ausländischen zwangsverpflichteten Arbeitern.  
 
 
 
5.4 Invasion der Alliierten und Einmarsch der Roten Armee 
 
 
 
Am 06.06.1944 landeten die Westalliierten in der Normandie. Nach der Invasion wurden die Luftangriffe intensiviert, auch die Landbevölkerung wurde von Tieffliegern bedroht und die 
 
Feldbestellung litt darunter. Die meisten der 500.000 deutschen Opfer der Luftangriffe 
 
starben in den letzten Monaten des Krieges.  
 
Der Einmarsch der Roten Armee im Oktober 1944 führte zu grausamen Übergriffen auf 
 
die deutsche Zivilbevölkerung und zur Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen. 
 
 
 
5.5 Sinnloses Sterben im Volkssturm 
 
 
 
Die Nazis versuchten die sich abzeichende Niederlage abzuwenden, in dem sie Jugendliche und ältere Männer einberiefen zu kämpfen. Diese sollten den Vormarsch der feindlichen Armeen aufhalten. Sie waren oft unzulänglich ausgerüstet. Aber auch die Mobilisierung der letzten Reserven des Volkssturms konnte die Niederlage nicht mehr verhindern. 
 
 
 
5.6 Ende des Krieges 
 
 
 
Daraufhin erließ Hitler den Befehl, alles zu zerstören, was dem Feinde nützlich sein könne. Dies hätte auch die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes zerstört. 
 
Hitler meinte, wenn das deutsche Volk so schwach wäre, dass es den Krieg verloren hätte, wäre es nicht wert, zu überleben. Die Ausführung des Befehls wurde jedoch verhindert. 
 
Am 7. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmachtsführung bedingunglos gegenüber den Westalliierten, am 09.05.1945 gegenüber den Sowjets. Damit unterlag Deutschland vollständig der Kontrolle der Siegermächte. Seine Städte und die Industrie des Landes lagen in Schutt und Asche. Der Krieg hatte ca. 4,3 Millionen deutsche Soldaten und ca. 2,75 Millionen deutsche Zivilisten das Leben gekostet und unzählige Opfer in anderen Ländern gefordert. Zum Beispiel werden für die UdSSR 13,6 Millionen Soldaten und über 7 Millionen Zivilisten als Kriegsopfer benannt.
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