Die skandinavische Vorgeschichte begann etwa 10 000 vor Chr. und endete um 800 unserer Zeitrechnung. Ihre Entwicklung begann schon früh in der Altsteinzeit und zog sich über Jahrtausende hinweg bis zu den Normanen, die uns bekannt sind.
archäologische Untersuchungen fanden Spuren von dreier, aufeinander folgender Volksgruppe, verschiedener Herkunft in der Altsteinzeit. Um 10 000 lebten aus dem Süden stammende Stämme von Fischern, Jägern und Sammlern in Dänemark und Norwegen. Sie verwendeten schon grobe Feuersteinwerkzeuge und waren mit Lederbooten unterwegs. Um 7000 lebten Jägerstämme, die aus dem Südosten zugewandert waren in Dänemark. Sie entwickelten Behausungen und bessere Werkzeuge. Um 6000 erschien der KONGEMOSE-Volksstamm in Dänemark, dieser prägte die Ertebølle-Zeit und lebte dort bis etwa 3000 v.Chr.
In der Jungsteinzeit zogen wiederum Stämme in zwei aufeinander folgenden Wellen, die Erste um 3000, die Zweite etwa 1500 v.Chr. nach Skandinavien. Diese brachten östliche Einflüsse, wie Ackerbau, Viehzucht und das Pferd nach Nordeuropa. Neben dem Fortschritt in der Steinbearbeitung und der Werkzeugtechnik kommt es auch zur Entwicklung des charakteristischen Behausungstyps. Auf die Bronzezeit folgte die Eisenzeit (400v.Chr bis 800 n.Chr) und diese mündete direkt in die Wikingerzeit. Etwa bis zu Beginn unserer Zeitrechnung prägten die keltischen Stämme aus Mitteleuropa die Stämme des Nordens. Dadurch gewannen auch die Schiffe immer mehr an Bedeutung, da die skandinavische Bevölkerung durch ihre geografische Lage gezwungen war, gewisse Beförderungsmittel zu entwickeln, aber auch um ihre Wanderlust zu bändigen. Eben diese war schon vor den Wikingern jahrelang charakteristisch für skandinavische Stämme. Wanderungen traten jedoch nur phasenweise auf. Ob die Stämme wirklich so kriegslustig waren wie ihnen nachgesagt wird, lässt sich heute nicht mehr nachweisen, doch Gewalttätigkeit gehörte zu dem damaligen Klischee des Barbaren. In dem Zeitabschnitt, bis etwa 400 n.Chr. betrieben die Nordstämme regen Handel mit dem damals noch existierenden römischen Reich. Skandinavien erhielt Glaskrüge, Waffen und Schmuck, die Römer übernahmen neben der Handelsware auch einige Worte der skandinavischen Sprache. In diesem Zeitraum erscheinen auch zum Ersten Mal Runen, die scheinbar auf Gottheiten hinweisen. In der letzten Phase der Eisenzeit kommt es zur Vermischung zwischen den skandinavischen Stämmen und den Festlandgermanen . Es entwickelten sich Handelszentren, jedoch die Zeiten blieben sehr unruhig. Es trafen verschieden Einflüsse aufeinander. Man ersetzte das fränkische Kurzschwert durch ein zweischneidiges Schwert, und auch aus den leichten Lanzen, die als Wurfgeschosse dienten machte man schwere Stoßwaffen. Es entstanden ebenfalls Dörfer, die Eisenaxt und der Schwingpflug wurden entwickelt. Aus diesen skandinavischen Stämmen entwickelten sich die Wikinger.
|