Eugippius wollte keineswegs einen geschichtlichen Text schreiben, deswegen teilte er einzelne Fakten nur in der Absicht mit die virtutes (Tüchtigkeit) noch mehr hervorheben zu können. Nichtsdestotrotz lassen sich die zahlreichen Bemerkungen zu politischen Ereignissen und Zuständen, zur militärischen Lage, zur kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen Verhältnissen wie zu einem Puzzle zusammenfügen.
Das Werk Eugippius zeigt ein mosaikartiges Abbild des Alpen - Donau - Raumes während der Völkerwanderungen. Es ist anzunehmen, dass diese Beschreibungen auch auf andere Teile des Römischen Reiches umzulegen sind. Man sieht, dass die Romanen sich in militärischen Belangen oft selbst überlassen waren und Hilfe von Leuten wie Severin benötigten.
Oft wirkten sich fehlende Gelder, um den Sold der Soldaten zu gewährleisten, auf eine mangelnde Sicherheit aus, Überfälle waren die Folge (Kapitel 20: Die Ausbezahlung des letzten Soldes). Das Lebensniveau sank langsam, aber stetig und die Versorgung mit Nahrungsmittel war nicht immer möglich .
Im 28.Kapitel schildert Eugippius, wie Severin in einer Kirche von Lauriacum/Lorch, wahrscheinlich in der heutigen St. Laurenz - Kirche, das sogenannte Ölwunder wirkte. (Aus dieser Formulierung "einer Kirche" hat man geschlossen, dass es dort mehrere Kirchen gegeben habe. Tatsächlich wurden zwei archäologisch ausgegraben.)
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