Coyolxauhqui; Skulptur im Museum des Templo
Mayor (28 KB)
Coyolxauhqui (21 KB)
Coyolxauhqui, die aztekische Mondgöttin, war die Tochter von
Coatlicue, der über Leben und Tod gebietenden Muttergöttin. Als
Coyolxauhqui feststellte, daß ihre Mutter auf mysteriöse Art
schwanger geworden war, wollte sie diese Schmach tilgen und die
Mutter ermorden. Da sprang Huitzilopochtli in voller Rüstung aus
dem Mutterleib, enthauptete die Schwester und trennte ihre
Gliedmaßen vom Rumpf, den er anschließend in eine Schlucht warf.
Dann wandte er sich gegen die 400 Brüder, die ihr zu Hilfe geeilt
waren und vertrieb sie in alle Himmelsrichtungen des Firmaments,
wo sie zu Sternen wurden. Deshalb wird Coyolxauhqui immer mit
abgeschnittenen Kopf und ohne Arme und Beine dargestellt. Sie
muß am Fuße des Huitzilopochtli-Tempels liegen, da sie vom Berge
heruntergestoßen wurde. Die im Tempel vollzogenen
Opferhandlungen stellten einerseits die symbolische Wiederholung
dieser Handlung dar: die Leichen der Geopferten wurden später die
Stufen der Pyramiden hinuntergeworfen. Zum anderen mußte der
Sonnengott mit Blut genährt werden, damit er in seinem
allnächtlichen Kampf gegen die Mächte der Finsternis nicht unterlag.
Ehecatl
In der aztekischen Mythologie ist Ehecatl der Windgott, der den
Wind in alle Richtungen bläst. Seine Tempel standen sogar auf
zylinderförmigen Sockeln, damit sie dem Wind weniger Wiederstand
zu bieten hatten. Er ist auch eine andere Form von Quetzalcoatl.
Huehueteotl
Der Feuergott Huehueteotl galt bei den Azteken als der Alte Gott
und der erste Freund des Menschen. Meistens wurde er als
zahnloser, gebeugter alter Mann mit einer Kohlenpfanne auf dem
Kopf, dargestellt.
Quetzalcoatl
(\"Gefiederte Schlange von Quetzál\" oder \"Edelsteinzwilling\")
Quetzalcoatl ist ein außergewöhnlicher Gott. Er tritt in verschiedenen
Inkarnationen auf, ist in ganz Mesoamerika bekannt gewesen (bei
den Mayas beispielsweise unter dem Namen Kulkulcan) und um die
Verwirrung perfekt zu machen, nahm auch ein berühmter
toltekischer Herrscher diesen Namen an.
Er war einer der Schöpfergottheiten, taucht aber auch in anderen
Gestalten auf, wie zum Beispiel als Windgott Ehecatl, als wohltätiger
Gott des Lernens und des Handwerks, als Gott der Zwillinge, als
Gefiederte Schlange und als Erfinder des Kalenders.
Tempel des Quetzalcoatl in Teotihuacán (37 kB)
Über solch einen berühmten Gott gibt es natürlich auch etliche
Legenden:
1.Quetzalcoatl hatte einen Zwillingsbruder, den hundsköpfigen
Gott Xolotl. Die beiden sollen in die Unterwelt (mictlan)
eingedrungen sein und dort die Knochen eines Mannes und
einer Frau aufgesammelt haben, die bei den vier kosmischen
Katastrophen umgekommen waren. Er floh vor dem Zorn des
Totengottes und ließ dabei die Knochen fallen. Dabei gingen sie
kaputt. Quetzalcoatl hob die Stücke aber wieder auf und floh
damit zur Erdgöttin Cihuacoatl (Schlangenfrau). Diese zermahlte
die Knochen und mischte sie in ein Gericht. Quetzalcoatl
träufelte Blut aus seinem Penis darüber und erschuf so die
Menschheit neu.
2.Ce Acatl Topilzin (\"Gefiederte Schlange 1 Rohr\") war ein
Priester des Gottes Quetzalcoatl und gründete Ende des 10.
Jahrhunderts eine neue Hauptstadt, die er Tollan nannte. Später
wurde daraus Tula. Er galt als charismatischer Prophet und
Bewahrer der Künste und Wissenschaften und nahm den
Namen seines Gottes, Quetzalcoatl, an. Er war gegen die
Menschenopfer und wollte dafür Blumen und Tiere opfern. Sein
Bruder Tezcatlipoca, der blutrünstigere Zeremonien verlangte,
vertrieb ihn aber aus Tula und es wird berichtet, daß er in
Richtung Atlantikküste zog, wo er sich gen Himmel wandte und
sich in den Morgenstern, die Venus, verwandelte. Eine andere
Variante dieser Geschichte besagt, daß Topilzin sich nach
seiner Flucht aus Tula ein Schlangenfloß baute und nach Osten
segelte, wo er dann die Halbinsel Yucatán erreichte und die
dortige Mayakultur beeinflußte (siehe auch Chichén Itzá).
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