"Ich glaube, nach allem, was ich von der Wirkung meiner letzten Predigten höre, daß wirklich die Lieber der >Muttergottes vom Guten Rat< den Heiligen Geist mit Erfolg gebeten hat, mir die rechten Gedanken in den Sinn und die rechten Worte auf die Zunge zu legen. Denn ich weiß schon aus langer Erfahrung: das kann ich nicht immer und aus eigenem Antrieb. Es gibt Zeiten, wo ich stumpf in Gedanken, so unberedt in Worten bin, daß ich besser schweige. Und dann gibt der liebe Gott mir mal von Zeit zu Zeit, wenn er es für nötig hält, Gedanken und Worte, die irgendwie nützen. Aber wir wollen allen Erfolg ruhig Gott überlassen und froh und dankbar sein, wenn wir uns für ihn plagen dürfen."
Diese Worte aus einem Brief des Bischofs scheinen so wenig zu seinem Bild zu passen, das man sich vom "Löwen von Münster" gewöhnlich macht. Und doch entsprechen sie seinem trotz aller Kraft und Geradlinigkeit demütigen Charakter weit eher als die Vorstellung von einer nur selbstsicheren, jeder Situation gewachsenen Persönlichkeit, die sich bei der Bischofsweihe im Jahre 1933 das Motto NEC LAUDIBUS NEC TIMORE (>> Weder Lob noch Furcht |