2.1. Black-Power-Bewegung
- Slogan der Bürgerrechtler
- Geprägt von Stokely Carmichael (Bürgerrechtler und Black-Panther-Führer) auf einer Demonstration für seine Bewegung
- Voraussetzung für die Erreichung politischer Ziele sei, dass Schwarze ein positives Bild von sich selbst hätten
- Zeitgleich radikalisierten und militarisierten sich die Black Muslims in den Städten im Norden
- Wortführer des afroamerikanischen Kulturnationalismus der Black Muslims → Malcolm X
- der sich jedoch später von den rassistischen, afrozentrischen Ideen dieser Gruppe abwandte
- nach Ermordung 1965 (vermutlich durch Black-Muslims) wurden seine Ideen zunehmend populärer
- sein Aufruf zur bewaffneten Selbstverteidigung war einer der Auslöser für afroamerikanische Aufstände in Los Angeles 1965
→ in folgenden drei Jahren kam es in fast allen Städten der Vereinigten Staaten zu ähnlichen Auseinandersetzungen
- 1966 entstand militante sozialrevolutionäre Black Panther Party
→ viele unzufriedene afroamerikanische Jugendliche in den Ghettos der Großstädte schlossen sich an
- schwarze Studenten forderten die Aufnahme von Black Studies, d. h. Studien über Geschichte und Kultur der Afroamerikaner, in die Lehrpläne der Universitäten
Das neue Selbstbewusstsein zeigte sich besonders im Sport:
- internationales Aufsehen/Kenntnisnahme der Black-Power-Bewegung durch kleinen politischen Zwischenfall bei Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-City
→ 2 afroamerikanische Leichtathleten (Tommie Smith und John Carlos) streckten bei Siegerehrung des 200-Meter-Laufs schwarzbehandschuhte Faust empor
→ Symbol der Black Power-Bewegung
- IOC stellte Olympisches Komitee der USA (USOC) vor die Wahl, entweder die beiden Athleten nach Hause zu schicken oder die ganze Leichtathletik-Mannschaft zurückzuziehen.
→ USOC entschied sich für ersteres
- Schwergewichtsboxer Muhammad Ali (ehemals Cassius Clay) wurde zur Symbolfigur des neuen "schwarzen" Selbstbewusstseins
- der "Größte", wie er sich nannte, stieg als erster Afroamerikaner zum Medienstar auf
→ wurde für die euroamerikanische Bevölkerungsmehrheit zum meistgehassten Mann der 60er
- gleichzeitig erreichte er bei afroamerikanischer Bevölkerung ungeheuere Popularität
- 1966 (vor nennenswerter Anti-Vietnam-Bewegung) verweigerte er Kriegsdienst in Vietnam
→ Begründung: er habe nie Streit mit dem Vietcong gehabt.
→ Weltmeistertitel abgesprochen
2.2. Black-Panther-Party
= radikale politische Organisation von Schwarzen in den USA
- 1966 von Bobby G. Seale und Huey P. Newton in Oakland (Kalifornien) gegründet
- nach ihrem Symbol, einem springenden Panther, benannt
- ursprünglich eine Art Selbstverteidigungsclub der Schwarzen, der die schwarzen amerikanischen Staatsbürger dazu aufforderte, ihr durch die Verfassung garantiertes Recht auf Selbstbewaffnung in Anspruch zu nehmen
- Mai 1967 erregten Black Panthers erstmals Aufmerksamkeit
→ als sie in das Parlament von Kalifornien eindrangen, um gegen ein Waffenkontrollgesetz zu protestieren
- in Folgezeit propagierten sie den bewaffneten Aufstand, wenn Ziele auf anderem Weg nicht erreichbar waren
- Höhepunkt 1967/1968 - unter Vorsitzenden Stokely Carmichael - ca. 5 000 Mitglieder
- in späten 60er Jahren begannen US-Behörden Offensive gegen die Black Panthers indem man sie terroristischer Aktionen verdächigte
- US-Geheimdienste verschärften gezielt Konflikte zwischen den Black Panthers und anderen politischen Gruppen
- 1969 töteten Polizisten in Chicago zwei führende Black Panthers unter bis heute ungeklärten Umständen
- bei verschiedenen Zusammenstößen gab es Schießereien und weitere Tote
- die Organisation war ständigen Schikanen seitens der Polizei ausgesetzt
- die beiden Gründer der Black Panther Party und ihr Chefpropagandist Eldridge Cleaver wurden des Mordes angeklagt
- 1972 spaltete sich die Partei, als Newton und Seale den Einsatz friedlicher Mittel zur Erreichung ihrer Ziele propagierten, während Cleaver weiter auf Gewalt setzte
- ab etwa 1973 verloren die Black Panthers an Bedeutung
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