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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die situation der arbeiter im 19 jahrhundert



Die meisten Unternehmer sahen Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Wohltätigkeit zu ihren Wertvorstellungen, sie wollten auch keine Sklaventreiber sein. Trotzdem zwang der Konkurrenzkampf der freien Wirtschaft sie dazu, das Lohnniveau sehr niedrig zu halten. Dies war so, weil die Höhe der Löhne die Höhe des Gewinns und auch den Erfolg bzw. den Bestand der Firma bestimmte.

Viele Familien kamen in große soziale Nöte. Arbeiter, die einen Arbeitsplatz hatten, arbeiteten oft bis zu 14 Stunden am Tag. Oft bekamen sie, wenn überhaupt eine Woche Urlaub im Jahr, aber nur, wenn sie mindestens 10 Jahre nach der Volljährigkeit, und ohne Ausfälle in der Firma arbeiteten. Und wenn diese ganzen Kriterien erfüllt waren, konnten sie nicht den Zeitpunkt des Urlaubs bestimmen.

Während der Arbeitszeit bestimmte der Takt der Maschinen den Arbeitsrhythmus der Arbeiter. Eine Pause oder das Arbeitstempo zu verlangsamen, war nicht möglich. Zu dem mussten sie sich strengen Fabrikordnungen unterwerfen. (siehe Zusatzmaterial)

Für viele die aus der Landwirtschaft kamen, war das Arbeiten in den großen Fabriken eine enorme Umstellung. Die Räume waren viel zu dunkel und schlecht beheizt. Dazu kamen noch die Abgase und der Staub in der Luft. Oft wurde die Arbeit in ein und der selben Haltung ausgeführt.

Diese Zustände führten nicht selten zu berufsspezifischen Krankheiten und einem schnellen Verschleiß der Arbeiter und Arbeiterinnen. Es kam zu chronischen Entzündungen von Augen, Nase, Rachen und Kehlkopf bei einem Großteil der Beschäftigten in der Ravensburger Spinnerei. Im gleichen Betrieb traten aber auch auffällig häufig Muskelschwäche und Geschwüre an den Beinen auf.

Häufig kamen diese Krankheiten und Entzündungen in den Fabriken aus, wo Kinder arbeiten. Die Körper der Kinder waren oft schwächlich und unterernährt. Da die Körper nicht für solch schwere körperliche Arbeit ausgestattet waren und somit sehr unter den Anstrengungen des Arbeitsalltags litten. Nicht selten waren die Kinder erst sechs Jahre alt, und arbeiteten häufig mehr als 11 Stunden am Tag. Die Kinder wurden einer unbeschwerten Kindheit beraubt und in den physischen Ruin getrieben. Ihnen wurde auch jede Chance auf eine Schulbildung genommen. Nur wenige Fabrikenbesitzer ließen Fabrikschulen einrichten und das auch nur, weil sie nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen wollten. Die Schulzeit, wurde aber noch auf die Arbeitszeit dazu gerechnet, Dies war für die übermüden Kinder ehr eine Last, als eine Chance auf eine bessere Zukunft.

Es wurde jede Arbeitskraft in der Familie gebraucht, um die Existenz der Familie zu sichern. Das meiste Geld wurde für Lebensmittel ausgegeben. Diese waren vor allem Schwarzbrot, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Der Konsum von Fleisch, Zucker, Weißmehlprodukte und Obst stieg erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wieder an. Genussmittel wurden nur selten und wenig konsumiert, außer von den zahlreichen Alkoholiker, die den billigen Branntwein kauften.

Erst später in der Industrialisierung bringt die allgemeine Verbesserung ein verbessern des Lebensstandards aller Bevölkerungsschichten, und somit auch ein Aufstocken des Nahrungsmittelsortiments.

Der zweit größte Teil des Einkommens wird in enorm hohen Mieten investiert, die durch den Wohnungsmangel kamen. Die Wohnungen bestanden meist nur aus einem Zimmer, was gleichzeitig Wohn-, Schlaf- und evtl. noch Arbeitsraum war. Nicht selten teilten sich mehrere Personen ein Bett und nicht viele Familien sind auch die Einnahme durch die Unterbringung von Schlafleuten angewiesen.

Aufgrund der hohen Heizkosten, war die Küche meist der einzig richtig beheizte Raum. Sanitäranlagen waren entweder auf dem Treppenansatz zu finden, oder gar nicht im Haus zu finden. Ein Bad in der Wohnung, war ehr selten. Die mangelnde Hygiene erschwerte die Abwehr und die Bekämpfung von Seuchen, da das Gesundheitswesen nicht genug ausgeprägt war und ein normaler Arbeitnehmer und Lohnempfänger sich keinen Arzt leisten konnten. War man länger krank, kam ein sozialer Abstieg und die völlige Verarmung. Erst viel später gab es erst Kranken- und Unfallversicherungen, aber auch diese halfen nicht, um seine Familie zu versorgen.

Die Hilfe von karitativen Einrichtungen, oder von kirchlichen Hilfsorganisationen wurde nicht angenommen, weil dies immer mit einer gesellschaftlichen Schmach verbunden wurde. Wer doch die Hilfe annahm, musste mit dem Entzug des Wahlrechts und anderen rechnen. Er war somit kein mündiger Bürger mehr.

 
 

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