Wie die Habsburger, die Bourbonen und der Papst Italien unter sich aufgeteilt hatten . Auf dem Wiener Kongreß war den Habsburgern Venetien als Beute zugefallen und mit dem Herzogtum Mailand zum Lombardo-Venezia¬ni¬schen Königreich vereinigt worden.
Napoleon hatte die Republik Venedig zerschlagen und Venetien schon 1797 im Frieden von Campo Formio vorübergehend Österreich überlassen. Das Herzogtum Mailand war bereits nach dem spanischen Erbfolgekrieg 1714 österreichisch geworden.
. In anderen Territorien Norditaliens, die nicht direkt mit Österreich vereinigt waren (Parma, Modena, Toskana) waren seit dem 18. Jahrhundert habsburgische Seitenlinien an der Macht.
. Im Königreich Neapel,
dem "Königreich beider Sizilien", (das seit dem spanischen Erfolgekrieg österreichisch gewesen, 1735 aber im Tausch gegen Parma und Piacenca an die spanischen Bourgonen abgetreten worden war)
herrschte eine spanisch-bourbonische Seitenlinie.
. Zwischen den Habsburgischen und den bourbonischen Territorien lag der Kirchenstaat, in dem der Papst seit der Niederlage der 48er Revolution unter dem Schutz französischer Bajonette regierte.
Daß sich die Hoffnungen der italienischen Nationalisten auf Sardinien-Piemont, den einzigen selbständigen Staat Italiens richteten Die Hoffnungen des "Risorgimento" ("Wiedererstehung"), der bürgerlich-nationalen Bewegung Italiens richteten sich auf Karl Albert von Sardinien-Piemont, den Regenten des einzigen selbständigen Staates Italiens, der unter dem Eindruck der 48er Revolution eine liberale Verfassung verkündet hatte, die auch für das spätere Königreich Italien verbindlich wurde und formal bis 1946 in Kraft blieb. 1849 folgte ihm Viktor Emmanuel (II.).
Wie Österreich bei Solferino 1859 die Lombardei an Sardienien-Piemont verlor Ministerpräsident Camillo Cavour brachte ein Abkommen mit Napoleon III. zustande, das Sardinien-Piemont wohl Savoyen und Nizza kostete, aber die Unterstützung Frankreichs im Krieg mit Österreich sicherte. Die Österreicher verloren 1859 die Schlachten von Magenta und Solferino und traten die Lombardei an Sardinien-Piemont ab.
Daß der Schweizer Henry Dunant das Elend der Verwundeten von Solferino sah und die Bildung einer Hilfsorganisation anregte Der Schweizer Henry Dunant hatte auf dem Schlachtfeld von Solferino das Elend der Verwundeten gesehen. Er regte an, freiwillige Hilfsorganisationen zur Unterstützung des militärischen Sanitätsdienstes zu schaffen. 1863 konstituierte sich das "Internationale Komitee zur Unterstützung der Verwundeten", das 1876 in "Internationales Komitee vom Roten Kreuz" (rotes Kreuz: Umkehrung des Schweizer Wappens) umbenannt wurde.
Einem ersten Genfer Rotkreuz-Abkommen ("Konvention zur Verbesserung des Loses der verwundeten Soldaten der Armeen im Felde") traten 1864 sechzehn Staaten bei.
Wie es 1860 zur Einigung Italiens kam Venetien verblieb einem französisch-österreichischen Abkommen zufolge bei Österreich. Die im Protest dagegen entstandene Bewegung steigerte sich zur Revolution: Volksaufstände und die Freischärler Garibaldis stürzten die habsburgische und bourbonische Fürstenherrschaft und führten 1860 zur Einigung Italiens. Im März 1861 wurde Viktor Emmanuel zum König Italiens ausgerufen.
Lediglich der Papst widersetzte sich mit seinen Ansprüchen der Einigung und stützte sich dabei weiterhin auf französische Truppen, bis diese anderweitig gebraucht werden (deutsch-französicher Krieg 1870/71) und Rom, die "natürliche Hauptstadt" Italiens, freigeben sollten.
Die Schlappe von Solferino veranlaßte die österreichische Führung zu - unzureichenden - innenpolitischen Zugeständnissen. Verfassungsentwürfe von 1860 ("Oktoberdi¬plom") und 1861 ("Februarpatent") stießen auf allgemeine Ablehnung und besonders die der Ungarn.
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