August von Kotzebue wurde am 3. Mai 1761 in Weimar als Sohn eines mittelständischen Beamten geboren.
Nach einem Studium der Rechte ließ er sich 1781 in Weimar als Advokat nieder. Schon in frühen Jahren machte er sich in der Weimarer Gesellschaft durch seine spitze Zunge unbeliebt und zog im Alter von 20 Jahren nach Petersburg, wo er Sekretär des Generalingenieurs von Bauer wurde. Im Jahre 1785, kurz nach seiner Heirat mit einer estländischen Adeligen, wurde er von Kaiserin Katharina zum Präsidenten des Governement-Magistrats von Estland ernannt und erhielt den persönlichen Beamtenadel. In Reval leitete er ein Theater und fing an, Stücke zu schreiben.
1788 entstanden seine ersten zwei weltberühmten Dramen: Menschenhass und Reue und Die Indianer in England. In den folgenden Jahren unternahm Kotzebue mehrere Studienreisen nach Deutschland. Neun Jahre nach dem Tod seiner Frau, 1799, zieht er erneut nach Weimar, wo er in Konflikt mir Schiller und Goethe gerät und deswegen im Jahr 1800 wieder nach Russland reist, wo er jedoch an der Grenze für einen Jakobiner gehalten wird und deswegen in Haft nach Sibirien geschickt wird. Nach vier Monaten wurde er jedoch wieder entlassen.
Nachdem er sein Werk Der alte Leibkutscher Peter des Dritten ins Russische übersetzt hat, das eine edelmütige Handlung des Zaren loyal verherrlichte, machte ihn Zar Paul I zum Direktor des Deutschen Hoftheaters in Petersburg.
1801 entstand sein bedeutendstes Werk, das Lustspiel Die deutschen Kleinstädter.
Im Jahre 1803, in dem er auch seine zweite Frau verlor, reiste August von Kotzebue nach Paris, wo er Napoleon Bonaparte traf. Nach seiner Rückkehr nach Estland heiratete er ein drittes Mal. Seit seinem Aufenthalt in Paris verstärkte sich sein Hass gegen Napoleon. Er vertrat in der Zeitschrift Der Freimütige, die er mit Garlieb Merkel herausgab, klar antifranzösische, antiklassische und antiromantische Tendenzen.
Nachdem er auf Grund des Formarsches Napoleons von Königsberg nach Estland zurück fliehen musste, bekämpfte er ihn mit seinen Zeitschriften Die Biene und Die Grille.
Nach dem Sturz Napoleons wurde er zum russischen Staatsrat und Generalkonsul in Königsberg uns anschließend literarisch-wissenschaftlicher Korrespondent für den russischen Zaren von Weimar aus, dem er monatliche Berichte zukommen ließ, die ihn in den Verdacht brachten, ein Spion zu sein. Dies und die von ihm herausgegebenen Literarischen Wochenblätter, in denen er die Universitäten als "Brutstätten der Revolution" bezeichnete, machten ihn bei den Studenten immer unbeliebter. Auf dem Wartburgfest wurden auch seine Schriften verbrannt.
Am 23. März 1819 wurde Kotzebue von dem Student K.L. Sand in seinem Mannheimer Haus mit einem Dolch ermordet.
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