Benedikt von Nursia wollte zeigen, dass alle gleich sind, dass nicht die Abstammung das Wichtigste war, dass Adlige mit Sklaven genauso gut auskommen wie mit Gleichgesinnten. In seinem Kloster wollte er Brüderlichkeit herrschen lassen, die tägliche Arbeit sollte gemeinsam erledigt werden. Alle sollten gleich geachtet werden, ob sie nun Sklaven oder Adlige waren, Freie oder Unfreie, Germanen oder Römer - alle waren gleich, und sollten auch so behandelt werden. Die Orientierung an Jesu Worten sollte sie verbinden: "Wer tut, was mein Vater im Himmel will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter." (Mt, 12, 50)
Seine Mönche trugen schwarze, gegürtete Tunika, schwarzes Skapulier mit Kapuze und schwarze Flocke, wie es die Landleute Italiens taten.
Die übliche Speise im Kloster bestand aus einfachem Brei aus Hülsenfrüchten, das Mahl der Armen.
Auch diese Eigenschaften verbindeten den Unterschied der Reichen, Adligen und den Bauern, den Armen.
Die wichtigsten Regeln des Zusammenlebens im Kloster fasste Benedikt in seinen Mönchsregeln, die heute die Benediktusregeln genannt werden, benannt nach Benedikt, zusammen. (Zu diesen Regeln komme ich aber später noch.)
Die ersten 12 Benediktinerkloster wurden im frühen 6. Jahrhundert in Subiaco (nähe von Rom) gegründet.
Zu Lebzeiten Benedikts verbreiteten seine Schüler seine Lehre in den Ländern Mittel- und Westeuropas. Der Orden wurde schon bald zum wichtigsten der katholischen Kirche.
Im 14. Jahrhundert gehörten dem Orden etwa 37 000 Mitglieder an, im 15. Jahrhundert nur noch knapp die Hälfte, zur Reformationszeit (Zeit Martin Luthers; 16. Jahrhundert) hatte der Orden nur noch um die 5 000 Mitglieder.
Die Mönche des Benediktinerordens haben im Laufe der Jahrhunderte viel für die Verbreitung des Evangeliums in Europa getan. Die bendiktinischen Klöster waren nicht nur Orte der Ruhe, Geistlichkeit, des Gebets und des auf Gott gerichteten Lebens, sondern auch Stätten der Wissenschaft und Kunst. Die Benediktiner trugen viel durch die Übersetzung von philosophischen und naturwissenschaftlichen antiken Texten und Schriften aus dem Orient zur Ausbreitung dieses Wissens bei den Christen in Europa bei.
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