Egal für welche Aktivitäten, also Handelsreisen oder Entdeckungsfahrten, das Schiff wurde immer wichtiger, auch durch die geografische Lage bedingt. Als es die Wikinger noch nicht gab, fuhren die Stämme mit dem technisch nicht sehr hoch entwickelten Plankenschiff. Dieses Schiff war ein Ruderboot und äußerst zart gebaut und es dauerte noch Jahrhunderte bis diese Schiffe den Entwicklungsstandard der uns heute bekannten Schiffe, besaßen .Die nächste große Entwicklung in der Seefahrt war die Entdeckung des Segels, doch wurde dieses in Skandinavien erst zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert eingeführt. Die Wikingerschiffe waren schlank gebaute Hochseefahrzeuge, etwa 25 m lang und äußerst massiv. Die Ersten dieser Schiffe wurden gerudert, doch an 250 Jahre jüngeren fand man eine aufrechte Kielplatte, die auf ein Segelschiff hinwiesen. Durch das Segelboot konnten erst längere Distanzen zurückgelegt werden. Für unterschiedliche Zwecke entwickelten die Bootsbauer verschiedene Typen von Schiffen. Die bekanntesten waren die gefürchteten Langschiffe, die außerordentlich schnell, etwa 11 Knote, und wendig, mit extrem niedrigen Tiefgang die Küsten und Flüsse unsicher machten.
Bei dem großen Handelsschiff handelte es sich um ein kräftiges Frachtschiff von 16,5 m Länge und 4,5 m Breite, die u.a. auf dem Nordatlantik bis nach Island, Grönland und Nordamerika segelten. Das Schiff wurde aus Fichten-, Eichen- und Lindenholz gebaut, vermutlich in Südnorwegen, da es zur Wikingerzeit in Dänemark sehr wenig Fichtenbestände gab. Das Schiff, das 20-25 Tonnen Ladung befördern konnte, war mit einem Rahsegel von rund 86 qm Fläche als Antriebsmittel ausgestattet.
Das kleinere Handelsschiff war ein aus Eichenstämmen elegant geformtes, 14 m langes und 3,4 m breites Fahrzeug. Das Schiff war gut geeignet für die Fahrt in den dänischen Gewässern und auf der Ostsee und hatte eine Besatzung von 4-5 Mann. Die Segelfläche betrug 45 qm und das Schiff konnte eine Ladung von 5 Tonnen aufnehmen. Das kleine Kriegsschiff aus dem Skuldelev-Fund war aus Eichen-, Eschen- und Fichtenholz gebaut. Mit 17,5 m Länge und 2,5 m Breite bot es Platz für 13 Riemenpaare und einer Besatzung von insgesamt 30 Kriegern. Entlang der äußeren Relingkante war ein Riemen angebracht, an dem die Schilde der Mannschaft befestigt waren. Bei dem zweiten Kriegsschiff handelte es sich um ein so genanntes Langschiff von rund 30 m Länge und 4,5 m Breite; es bot Platz für 30 Riemenpaare und einer 60-100 Mann starken Besatzung. Das Schiff war aus Eiche gebaut, und Analysen des Holzes haben ergeben, dass es wahrscheinlich gegen Ende der Wikingerzeit in Irland, in der Nähe von Dublin gebaut wurde. Das Schiff hatte ein Rahsegel mit einer Segelfläche von etwa 150qm.
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