. im Gebiet der DDR trat eine nach sowjetischem Vorbild entwickelte Verfassung in Kraft, was ein System der Planwirtschaft mit sich führte, das sich in den entscheidenden Merkmalen von der sozialen Marktwirtschaft in der BRD unterschied:
. die staatliche und politische Macht lag in der Hand der soz. Einheitspartei SED
. die Volkswirtschaft beruht auf dem sozialistischen Eigentum an den Produktionsmitteln
. in der DDR gilt der Grundsatz der Planung und Leitung der Volkswirtschaft sowie aller anderen gesellschaftlichen Bereiche auf der Basis von 5-Jahres-Plänen.
In der DDR erlaubte die staatliche Lenkung einen Aufbau und Ausbau von Landwirtschaft, Industrie und tertiärem Sektor nur entsprechend staatlicher Vorgaben. Die Verfassung ermöglichte darüberhinaus die Zuordnung besonderer wirtschaftlicher Schwerpunkte für neu geschaffene Bezirke. Das Resultat war eine territoriale Aufgabenteilung der Industrie.
Die Territorialplaner hatten die Aufgabe, für ihr Gebiet die Entwicklung nach den übergeordneten Wirtschaftsplänen so zu steuern, daß Disproportionen nicht auftraten.
In den 50er Jahren wurde das Fehlen der Industrie im Norden sowie die Überagglomeration dieser im Süden als Spätfolge des Kapitalismus angesehen, was man durch Verlagerung von Betrieben in den strukturschwachen Norden abschwächen wollte.
Seit Mitte der 60er Jahre ist eine Kehrtwende zu erkennen, deren Ziel eine bewußte Förderung der Konzentration in den Ballungsgebieten ist.
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